NEPHRO-News
ANCA-assoziierte Vaskulitiden (AAV), die überwiegend kleine Gefäße
betreffen, sind primär systemische nekrotisierende Vaskulitiden (mit
nur spärlichen Immunglobulinablagerungen). Sie sind häufig mit
antineutrophilen zytoplasmatischen Antikörpern (ANCA; gegen
Myeloperoxidase – MPO-ANCA oder Proteinase 3 – PR3-ANCA) assoziiert.
Bei
der Therapie – durchgeführt an einem erfahrenen Zentrum – sollte
zwischen einer Induktions- und einer Erhaltungstherapie unterschieden
werden. Erste kommt bei Diagnosestellung oder als Re-Induktion bei der
Entwicklung eines Rezidivs zur Anwendung. Die Erhaltungstherapie
beginnt, wenn eine Remission oder in Ausnahmefällen eine stabile
Teilremission erreicht wird, konsolidiert den Therapieerfolg und soll
Rezidive, die zu einer Zunahme der Organschädigung und zu einer
stärkeren Gefährdung des Patienten aufgrund der Nebenwirkung der
Medikation führen, verhindern.
Eine refraktäre AAV bedarf einer
Rescue-Therapie. Eine (häufig) rezidivierende Vaskulitis stellt vor
allem eine Herausforderung für die Erhaltungstherapie dar.
Im
Folgenden werde ich mich auf die Darstellung der Therapie der
Granulomatose mit Polyangiitis (GPA, früher Wegenersche Granulomatose)
und der Mikroskopischen Polyangiitis (MPA) konzentrieren, da hier in
den letzten Jahren eine Reihe randomisierter, kontrollierter Studien
durchgeführt wurden, die die Grundlage für eine evidenzbasierte Therapie
darstellen. Bei der eosinophilen Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA,
früher Churg-Strauss-Syndrom) ist die Datenlage deutlich geringer
(Vaglio A; Allergy 2013; 68:261). Beim Fehlen von ungünstigen Faktoren
wie Kreatinin >140 µmol/l, Proteinurie >1g/Tag, ZNS-, Herz- oder
gastrointestinale Beteiligung („five factor score“) ist die Prognose
besser. Es kann wahrscheinlich eine Steroid-Monotherapie angewandt
werden. Patienten mit ungünstiger Prognose erhalten ebenso wie andere
AAV-Patienten Cyclophosphamide i.v.
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Tags: nephro-news nephrologie vaskulitis anca
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