INTENSIV-News
Die Sepsis ist definiert als eine lebensbedrohliche Organdysfunktion
aufgrund einer dysregulierten Wirtsantwort auf eine Infektion (Singer M;
JAMA 2016; 315:801). Weltweit gibt es bis zu 50 Millionen Fälle
jährlich und ca. 11 Millionen Menschen sterben pro Jahr an einer Sepsis.
Damit ist die Sepsis für fast 20% der weltweiten Todesfälle
verantwortlich (Rudd KE; Lancet 2020; 395:200).
Entscheidend für das
Outcome von septischen Patienten sind die frühestmögliche
Diagnosestellung sowie ein adäquates Management in der Frühphase der
Erkrankung. Die wichtigste Maßnahme ist dabei eine schnelle und
konsequente Behandlung der auslösenden Infektion. Entscheidend hierbei
sind die frühestmögliche Fokussuche mit anschließender Fokuskontrolle
bzw. -sanierung und die unverzügliche Gabe von Antiinfektiva (Bloos F;
Intensive Care Med 2017; 43:1602, Evans L; Intensive Care Med 2021;
47:1181).
In den meisten Fällen ist der Sepsis-auslösende
Krankheitserreger zunächst unbekannt, sodass die initiale
Antiinfektivatherapie rein kalkuliert bzw. empirisch erfolgen muss. In
der Folge ist die initiale antiinfektive Therapie, trotz sorgfältiger
Auswahl, in bis zu 50% der Fälle ineffektiv, was mit dem Risiko eines
verschlechterten Outcomes assoziiert ist (Paul M; Antimicrob Agents
Chemother 2010; 54:4851).
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