INTENSIV-News
Impact of frailty on persistent critical illness: A population-based cohort study.
Darvall JN, Bellomo R, Bailey M, Young PJ, Rockwood K, Pilcher D.
Intensive Care Med 2022, 48:343-351
Die Fortschritte der modernen Intensivmedizin haben dazu geführt, dass
immer mehr Patienten in einem Zustand überleben, der von einer
Fortführung der intensivmedizinischen Therapie einschließlich einer
invasiven Beatmung elementar abhängig ist. Bei Aufnahme eines Patienten
auf die Intensivstation (ITS) wird die Prognose des Patienten zunächst
wesentlich vom Schweregrad der akuten Erkrankung geprägt. Die
prognostische Bedeutung des initialen Krankheitsschweregrads schwächt
sich jedoch mit zunehmender Liegedauer des Patienten auf der ITS ab.
Jener
Punkt, an dem der Schweregrad einer akuten Erkrankung nicht mehr
aussagekräftiger für die Sterblichkeit ist als vorbestehende
Patientenmerkmale, definiert den Beginn einer Erkrankung, die als
persistierende kritische Krankheit (Persistend critical illness = PerCI)
bezeichnet wird (Darvall JN; Intensive Care Med 2022; 48:343). Das
Konzept der PerCI findet sich innerhalb einer Klasse von Syndromen, die
unter dem Begriff „chronisch kritische Krankheit“ (chronic critical
illness [CCI]) zusammengefasst werden (Iwashyna T; Crit Care Resusc
2015; 17:215).
In einer Studie mit über einer Million Patienten auf
der ITS trat dieser Übergangspunkt von der akuten kritischen Erkrankung
zur PerCI 10 Tage nach der Aufnahme auf die Intensivstation auf
(Iwashyna TJ; Lancet Respir Med 2016; 4:566). Patienten mit einer PerCI
verbrauchen erhebliche Ressourcen, haben eine hohe Sterblichkeit und
eine viel geringere Wahrscheinlichkeit, nach Hause zurückzukehren, als
die übrigen „normalen“ Intensivpatienten.
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Tags: intensiv-news intensivmedizin frailty gebrechlichkeit krankenhaussterblichkeit krankheitsfaktoren
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