INTENSIV-News
Notaufnahmen in Deutschland und international berichteten sinkende
Fallzahlen, vor allem während der ersten Welle der durch das
Sars-CoV-2-Virus ausgelösten COVID-19 Pandemie (Slagman A; Dtsch Arztebl
Int 2020; 117:545; Thornton J; BMJ 2020; 369:m1401). Multizentrische
Daten, welche von universitären Notaufnahmen des „Forums Universitärer
Notaufnahmen in Deutschland“ (FUN), sowie aus Daten des
AKTIN-Notaufnahmeregisters in Deutschland bereitgestellt und zentral
zusammengeführt wurden, zeigten während der ersten Pandemiewelle eine
maximale Reduktion von 38% bezogen auf alle Notaufnahmefälle (Slagman A;
Dtsch Arztebl Int 2020; 117:545).
Dieses Phänomen konnte auch
in vorherigen pandemischen Lagen, beispielsweise während der
SARS-Pandemie 2003 in Taiwan, beobachtet werden (Huang HH; J Formos Med
Assoc 2006; 105:31). Ein Rückgang der Fallzahlen wurde damals
insbesondere bei weniger dringlichen Fällen, pädiatrischen Vorstellungen
und traumatischen Vorstellungen beobachtet.
Die Inanspruchnahme
von Notaufnahmen ist, neben dem Auftreten medizinischer Notfälle an
sich, ebenfalls von gesellschaftlichen Faktoren, wie auch der Struktur
und dem Versorgungsangebot des Gesundheitssystems beeinflusst. Zu den
gesellschaftlichen Faktoren zählen unter anderem demographische
Veränderungen, die individuell patientenseitig verfügbaren Ressourcen,
sowie die Bedürfnisse von PatientInnen und die subjektive Wahrnehmung
ihrer Beschwerden und des Versorgungsbedarfes.
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Tags: intensiv-news intensivmedizin notfallmedizin notaufnahmen covid-19 fallzahlreduktion
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