Dokumentation Therapiebegrenzung

Die Sektion Ethik der DIVI setzt sich seit der Gründung der DIVI als Gesellschaft im Jahr 2008 systematisch mit wichtigen ethischen Fragen in der Intensivmedizin auseinander. Zunächst wurde das Thema „Therapiezieländerungen und Therapiebegrenzung in der Intensivmedizin“ (Janssens U; DIVI 2012; 3:103) und als logische Konsequenz im Anschluss daran Fragen zur Sinnhaftigkeit, Sinnlosigkeit und Grenzen der Intensivtherapie bearbeitet (Neitzke G Med Klin Intensivmed Notfmed 2016; 111:486).

Bei der nachfolgenden Diskussion der letzten Jahre über den Umgang mit ärztlicher Indikation und dem Patientenwillen bei Patienten mit zweifelhafter Prognose wurde immer deutlicher, dass auf deutschen Intensivstationen, aber generell in deutschen Krankenhäusern keine allgemeinverbindliche Dokumentation der Therapiebegrenzung bei Patienten existiert.

Viele Krankenhäuser und die dort etablierten Ethikkomitees haben eigene Vorlagen entwickelt, die im täglichen Alltag zur Anwendung kommen. Dennoch bestehen gerade in diesem Bereich immer wieder erhebliche Unsicherheiten aller Beteiligten und Verantwortlichen mit einer bedauerlicherweise unzureichenden und lückenhaften Dokumentation der getroffenen Entscheidungen. Angesichts der zunehmend komplexen Patienten mit einem hohen Anteil an Komorbiditäten wird eine vorausschauende Behandlungsplanung mit Festlegung von Therapiezielen aber auch Eingrenzung von möglicherweise nicht gewollten Behandlungen immer wichtiger. Dazu soll der Dokumentationsbogen der Therapiebegrenzung (Neitzke G; Med Klin Intensivmed Notfmed 2017) der Sektion Ethik einen wichtigen Beitrag leisten.