INTENSIV-News
Musiktherapie wird seit Herbst 2007 an der Universitätsklinik für Innere
Medizin am AKH Wien angeboten. Auf Initiative von Prof. Dr.
Klaus-Felix Laczika betreuen zweimal wöchentlich unter der Leitung von
Priv. Doz. Mag. Dr. Gerhard Tucek Studierende der IMC Fachhochschule
Krems sowie der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
PatientInnen der Intensivstation 13i2. Dieser Beitrag soll Einblicke in
grundlegende Ideen musiktherapeutischen Arbeitens im Rahmen dieses
Praxisfeldes geben.
Fallbeispiel
Frau M.
ist nach einer überstandenen Lungenoperation wach und ansprechbar. Ihre
Entzündungswerte sind hoch und sie fiebert mit über 40°C. Sie ist
tracheotomiert und wird über eine Beatmungsmaschine assistiert beatmet.
Der
Musiktherapeut tritt an ihr Bett, nimmt ihre Hand und beginnt leise im
Rhythmus ihres maschinell unterstützten Atemrhythmus zu summen. Sie hält
mit dem Therapeuten Blickkontakt. Die Überwachungsgeräte beginnen zu
piepsen und die für die Patientin zuständige Pflegerin überprüft alle
Schläuche, die zu den Versorgungsgeräten führen. Frau M. lässt sich
dadurch nur kurz ablenken – sie scheint diese Vorgänge bereits gewohnt
zu sein – und taucht dann wieder in die Musik ein. Es ist eine zunehmend
entspannte und sich vertiefende Atmung zu beobachten. Der Monitor
bestätigt die Beobachtung; die Herzfrequenz sinkt ab. Frau M. lächelt
den Therapeuten an und gibt ihm damit zu verstehen, dass ihr die Musik
gefällt. Am Überwachungsmonitor zeigt sich nun ein geringer Anstieg der
Herzfrequenz.
Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.
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