INTENSIV-News
Workplace violence against healthcare workers in the emergency department: A 10-year retrospective single-center cohort study.
Benning L, Teepe GW, Kleinekort J, Thoma J, Röttger MC, Prunotto A, et al.
Scand J Trauma Resusc Emerg Med 2024; 32:88
Gewalt gegen Beschäftigte im Gesundheitswesen ist insbesondere in
Notaufnahmen weit verbreitet und zeigt weltweit eine steigende Inzidenz
(Angland S; Int Emerg Nurs 2014; 22:134, Hou Y; J Nurs Manag 2022;
30:1688, Yusoff HM; Hum Resour Health 2023; 21:82). Auch in Deutschland
gehört das Gesundheitswesen zu den Wirtschaftszweigen mit den meisten
Meldungen von Gewaltunfällen (Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und
Maritime Medizin [ZfAM]; 2023).
Ein systematisches Review unter
Einschluss von 26 Studien zeigt, dass 77% aller Mitarbeitenden in
Notaufnahmen über verbale und/oder körperliche Gewalt am Arbeitsplatz
berichten (Aljohani B; Public Health 2021; 196:186). Pflegekräfte waren
hierbei in 55,7% der Fälle und ärztliches Personal in 36,5% der Fälle
betroffen. Von den 9.072 analysierten Berichten über Gewalt am
Arbeitsplatz betrafen 72% verbale und 18% körperliche Gewalt.
Die
nunmehr vorliegende Studie an einer großen deutschen universitären
Notaufnahme (Freiburg) untersuchte in einem 10-Jahres-Zeitraum: (1) die
Inzidenz der jährlichen Meldungen von Gewalt am Arbeitsplatz (workplace
violence), (2) Ursachen, Zielpersonen, Ort und Zeit (während bzw.
außerhalb der Kernarbeitszeit) sowie die möglichen Auswirkungen der
Schulung im Rahmen eines Deeskalationstrainings (DET) auf das
Meldeverhalten und den Einfluss auf den wahrgenommenen/tatsächlichen
Schweregrad der Vorfälle (Benning L; Scand J Trauma Resusc Emerg Med
2024; 32:88).
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Tags: intensiv-news intensivstation gewalt notaufnahme handlungsbedarf deeskalationstraining soas-r-skala
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