COVID-19 und Burnout

Weltweit haben sich mittlerweile über 116 Millionen Menschen mit dem Severe acute respiratory syndrome coronavirus type 2 (SARS-CoV-2) Virus infiziert, über 2,6 Millionen Menschen sind an oder mit einer Corona Virus Disease 2019 (COVID-19) Erkrankung verstorben (Stand 7.3.2021). Während des ersten Höhepunktes der weltweiten Pandemie, der ersten Welle, geriet das Gesundheitssystem in den meisten Ländern an seine kapazitären Grenzen mit völlig überlasteten Krankenhäusern und hier insbesondere Notfallaufnahmen sowie Intensivstationen.

In Deutschland werden derzeit ca. 10% der Personen mit nachgewiesener SARS-CoV-2-Infektion hospitalisiert (www.rki.de), davon müssen ca. 14% auf einer Intensivstation behandelt werden (Schilling J; Journal of Health Monitoring 2020; 5:2). Nach einer Studie aus Deutschland mit 10.021 hospitalisierten Patienten wurden 17% beatmet, wobei das Risiko für eine Beatmungspflicht unter Männern doppelt so hoch war wie bei Frauen (Karagiannidis C; Lancet Respir Med 2020; 8:853). Laut dem DIVI-Intensivregister (www.intensivregister.de) werden derzeit 57% der 2.786 auf einer Intensivstation behandelten Patienten beatmet (Stand 7.3.2021).

Gerade in den ersten Monaten der Pandemie, aber auch im weiteren Verlauf erleben Mitarbeitende auf Intensivstationen psychische und moralische Belastungen. Dieses auch als „Moral Distress“ bezeichnete Phänomen beschreibt negative, belastende Gefühle, die entstehen, wenn einer Person die ethisch-moralisch richtige Handlungsweise in einer spezifischen Situation bewusst ist, diese aber, aufgrund von institutionellen oder hierarchisch begründeten Vorgaben, nicht entsprechend umsetzen kann (Graeb F; Springer 2019; Wöhlke S; Pflegewissenschaft 2016; 18:281).