INTENSIV-News
Dexamethasone treatment for the acute respiratory distress syndrome: A multicentre, randomised controlled trial
Villar J, Ferrando C, Martínez D, Ambrós A, Muñoz T, Soler JA, Aguilar G, Alba F, et al. Lancet Respir Med 2020; 8:267-276
Im März dieses Jahres, als Intensivmediziner vielerorts mit enormen
organisatorischen und medizinischen Aufgaben im Rahmen der
COVID-Pandemie beschäftigt waren, erschien – fast unbemerkt – eine
randomisierte Studie zum Einsatz von Steroiden beim frühen, moderaten
bis schweren akuten Lungenversagen (ARDS) (Villar J; Lancet Respir Dis
2020; 8:267).
Die Ergebnisse dieser klinischen Studie sind
geradezu erstaunlich: Dexamethason senkt nicht nur die Beatmungsdauer,
sondern auch die Sterblichkeit auf der Intensivstation, im Krankenhaus
und am Tag 60 nach Beginn eines ARDS signifikant. Bekannte
Nebenwirkungen von Steroiden wie das Risiko einer Hyperglykämie, das
Risiko neuer Infektionen oder häufigerer Barotraumata unterscheiden sich
nicht zwischen den Gruppen. Darüber hinaus wurde die Studie auch noch
vorzeitig abgebrochen, bevor die eigentlich geplante Zahl von
rekrutierten Patienten erreicht wurde, und dennoch wurden diese
statistisch signifikanten Behandlungseffekte erzielt.
Was ist davon zu halten?
Was
haben die spanischen Autoren anders gemacht, wie beispielsweise die
amerikanischen Kollegen der bisher größten Studie zu Steroiden beim
ARDS, der ARDS Clinical Trials Network-Studie aus dem Jahr 2006
(Steinberg KP; N Engl J Med 2006; 354:1671)?
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Tags: intensiv-news intensivmedizin steroide ards beatmung pneumologie
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