INTENSIV-News
Die Pandemie mit COVID-19 hat die Intensivmedizin in einem bisher nicht
gekannten Ausmaß gefordert. Dabei gab es, auch aufgrund der extrem
dynamischen Entwicklung und der Konfrontation mit einem „neuen“
Krankheitsbild, erhebliche Diskussionen bezüglich der besten
Therapieoptionen. Die Hauptaspekte in der Behandlung von
COVID-19-Patienten bilden zum einen die spezifische Therapie der
Erkrankten selbst, zum anderen der Schutz der Umgebung bzw. der
Mitarbeiter vor einer Infektion, insbesondere bei aerosolbildenden
Prozeduren. Im Folgenden soll, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, auf
einige der kontrovers zu diskutierenden Aspekte im COVID-19-Kontext
eingegangen werden.
Critical Illness Risk Score
Die
Idealvorstellung ist, bereits bei Aufnahme das individuelle Risiko
eines Patienten bezüglich Erkrankungsschwere und Outcome vorhersagen zu
können. Die Einschätzung, ob eine intensivmedizinische Therapie
erforderlich ist, soll nun durch einen Risk Score (COVID-GRAM)
erleichtert werden, der im Mai 2020 in JAMA Internal Medicine
veröffentlicht wurde (Liang W; JAMA Intern Med 2020; May 12). Dieser
wurde an einer 1590 Patienten umfassenden Kohorte entwickelt und an
einer 710 Patienten umfassenden Kohorte validiert. Dabei waren 131 der
1590 Patienten (8,2%) bzw. 87 von 710 Patienten (12,3%) der Kategorie
„critical illness“ zugeordnet. Anfänglich eingeschlossen wurde ein
Datensatz von 72 Variablen und durch multiple statistische Modelle auf
10 Variablen reduziert.
Die Area Under the Curve (AUC) des
COVID-GRAM-Scores liegt mit 0,88 in der Entwicklungskohorte im oberen
Bereich von Sensitivität und Spezifität.
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Tags: intensiv-news intensivmedizin infektiologie sars-cov-2 covid-19 corona-pandemie
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