INTENSIV-News
Emergency department hyperoxia is associated with increased mortality in mechanically ventilated patients: A cohort study.
Page D, Ablordeppey E, Wessman BT, Mohr NM, Trzeciak S, Kollef MH, et al. Crit Care 2018; 22:9
Die nachteiligen Effekte einer Hypoxämie bei Intensiv- und
Notfallpatienten sind gut bekannt und gefürchtet (S1-Leitlinie
„Hypoxisch-ischämische Enzephalopathie [HIE] im Erwachsenenalter“ 2017; www.awmf.org). Dagegen werden die potentiell negativen Effekte einer zu liberalen Sauerstoffgabe oft nicht beachtet.
Tatsächlich
gehört Sauerstoff zu den am häufigsten angewandten Therapien im
Krankenhaus (Grensemann J; Med Klin Intensivmed Notfmed 2017; 112:50).
Um eine Hypoxämie zu vermeiden, wird oftmals Sauerstoff eingesetzt und
aus Unkenntnis negativer Auswirkungen einer Überdosierung werden dabei
supranormale paO2-Werte von Ärzten und Pflegenden toleriert. Als
Konsequenz dieser Strategie ist eine große Anzahl von Patienten einer
überflüssigen und oft exzessiven Sauerstoffgabe ausgesetzt.
In
einer neuen Kohorten-Studie untersuchten Page et al. im Zeitraum
September 2009 bis März 2016 die Auswirkungen einer Hyperoxie nach
endotrachealer Intubation in einer US-amerikanischen Notaufnahme.
Eingeschlossen
wurden Patienten ≥ 18 Jahre mit notwendiger endotrachealer Intubation
und Normoxämie (paO2 60-120 mmHg) an Tag 1 des Intensivaufenthaltes.
Ausgeschlossen wurden Patienten mit einem chronischen respiratorischen
Versagen, Patienten mit ARDS, sowie Patienten, die innerhalb von 24
Stunden verstarben. Basierend auf dem höchsten paO2-Wert nach Intubation
in der Notaufnahme wurde die Kohorte in drei
Sauerstoff-Expositionsgruppen eingeteilt und zwar Hypoxie (paO2 < 60
mmHg), Normoxie (paO2 60-120 mmHg) und Hyperoxie (paO2 > 120 mmHg).
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Tags: intensiv-news notfallmedizin sauerstoff ards hypoxie hypoxämie beatmung
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