INTENSIV-News
Effect of postextubation high-flow nasal cannula vs conventional
oxygen therapy on reintubation in low-risk patients: A randomized
clinical trial.
Hernández G, Vaquero C, González P, Subira C, Frutos-Vivar F, Rialp G, JAMA 2016 Apr 5; 315:1354-61
Laborda C, Colinas L, et al.
Effect of postextubation high-flow nasal cannula vs noninvasive
ventilation on reintubation and postextubation respiratory failure in
high-risk patients: A randomized clinical trial.
Hernández G, Vaquero C, Colinas L, Cuena R, González P, Canabal A, JAMA 2016; 316:1565-1574
Sanchez S, Rodriguez ML, et al.
In den vergangenen Monaten wurde
eine für intensivmedizinische Verhältnisse bis dato nicht bekannte Flut
an hochklassig publizierten Interventionsstudien über ein und dieselbe
Therapiemodalität publiziert, die High Flow Nasal Oxygen Therapie
(HFNOT). Während dieses Therapiekonzept in der Pädiatrie schon länger
etabliert ist, wurde es in der Erwachsenenmedizin erst innerhalb der
vergangenen Jahre intensiver beforscht.
High Flow Nasal Oxygen
Therapie bedeutet die Zufuhr eines aktiv befeuchteten, bis aus 37°C
erwärmten Atemgasgemisches mit variabler FiO2 (von 0,21 bis 1,0) mit
laminaren Atemgasflussraten von bis zu 60 L/min über eine spezielle
großlumige Nasenkanüle.
Die HFNOT bewirkt eine Auswaschung von
CO2 aus dem Hypopharynx, in welchem sich flussabhängig ein
PEEP-ähnlicher Druckgradient von 3 bis 6 cm H2O aufbaut. Verglichen mit
herkömmlicher O2-Insufflation ist die HFNOT mit verbesserter
Oxygenierung, geringeren Atemfrequenzen, verringerter
thorako-abdomineller Asynchronizität, sowie einer messbar reduzierten
Atemarbeit assoziiert. Gleichzeitig bietet die HFNOT - auch im Vergleich
zu einer nicht-invasiven Beatmung (NIV) - einen verbesserten Komfort
sowie eine höhere Toleranz (Papazian L, Intensive Care Med 2016;
42:1336).
Eine hervorragende Einführung in die Grundlagen der
Technik sowie ihre Anwendung beim hypoxischen (nicht-hyperkapnischen)
respiratorischen Versagen ist in der Ausgabe 05/2015 der INTENSIV-News
nachzulesen.
Zur Erinnerung: In der prospektiv
multizentrisch randomisierten FLORALI-Studie hatten mit HFNOT behandelte
Patienten im Vergleich zu mit NIV oder O2-Insufflation behandelten
Patienten eine geringere 90-Tage-Mortalität. Außerdem mussten
HFNOT-behandelte Patienten in der Subgruppe mit PaO2/FiO2-Ratio < 200
mm Hg signifikant seltener intubiert werden (Frat JP, N Engl J Med
2015; 372:2185). Außerdem berichteten die Kollegen Seelmeier und Dünser
im genannten Intensiv-News-Beitrag ebenfalls von einer Studie, in
welcher HFNOT mit Masken-BIPAP als Therapie des hypoxischen
respiratorischen Versagens im Anschluss an einen kardiochirurgischen
Eingriff verglichen wurde. Nach Interpretation der Studienautoren war
die HFNOT der Masken-BIPAP-Beatmung hinsichtlich eines kombinierten
Endpunktes (Re-Intubation, Wechsel in den anderen Therapiearm,
Beendigung der Intervention auf Patientenwunsch) nicht unterlegen. Dabei
traten in der Masken-BIPAP-Gruppe signifikant häufiger Hautschäden auf
(Stéphan F, JAMA 2015; 313:2331).
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Tags: intensiv-news pneumologie high-flow hfnot niv peep bipap
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