INTENSIV-News
Sepsis ist ein lebensbedrohlicher Notfall. Frühe
Diagnose und rascher Therapiebeginn können das Behandlungsergebnis
günstig beeinflussen. Die Diagnose ist jedoch schwierig zu stellen. Seit
kurzem liegt die 3. Internationale Konsensus-Definition für Sepsis und
septischen Schock (SEPSIS-3) vor, die auf der Grundlage von 1,3
Millionen Fällen aus 12 Zentren erarbeitet wurde (siehe auch Beitrag
Gerlach, Heft 3/16). SEPSIS-3 könnte auch präklinisch helfen, septische
Patienten mit größerer Sicherheit zu identifizieren. Dieser Beitrag
beleuchtet Überlegungen zur Diagnose während der Prähospitalphase und
die neue Sepsis-Definition.
Im Jahr 2013 betrug die Inzidenz der
Sepsis in Deutschland 335 Fälle pro 100.000 Einwohner. Sepsis mit
Organversagen (schwere Sepsis) und septischer Schock wurden bei jeweils
138 bzw. 40 pro 100.000 beobachtet. Die Krankenhausmortalität war
insgesamt zwar leicht rückläufig, betrug aber jeweils 24,3%, 43,6% bzw.
58,8%.
Zwischen 2007 und 2013 ist die Häufigkeit der Sepsis
jährlich um ca. 5,7% gestiegen, wobei man aber annimmt, dass die Zahl
der Sepsisfälle gegenwärtig eher noch unterschätzt wird (Fleischmann C;
Dtsch Ärtzebl Int 2016; 113:159).
Sepsis ist schon lange nicht
mehr das ausschließliche Problem der Intensivmedizin. Eine aktuelle
Untersuchung des INM auf der Basis von Krankenhaushauptdiagnosen von
Notfallpatienten aus 14 Münchner Notaufnahmen zeigt, dass Sepsis die
zweithäufigste Tracer-Diagnose darstellt. Mit dem Rettungsdienst wurden
davon 59,5% eingeliefert (INM 2015 unveröffentlicht).
Melden Sie sich an um weiter zu lesen ...
Tags: intensiv-news sepsis notfallmedizin volumentherapie organdysfunktion sirs
Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.
Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.