Themen der aktuellen Ausgaben

 

Gastrointestinale Dysfunktion

Der vergessene Teil des Multiorgandysfunktions-Syndroms


Das Multiorgandysfunktionssyndrom (MODS) ist die wichtigste Todesursache bei Intensivpatienten. Üblicherweise versteht man unter dem Begriff „Multiorgandysfunktion“ die Dysfunktion oder das Versagen von zwei oder mehr folgender sechs Organsysteme: kardiovaskuläres, respiratorisches, zentralnervöses, renales, hepatisches und hämatologisches System. Darauf basieren die intensivmedizinischen Organdysfunktions-Scores, wie SOFA-, MODS- und MOF-Score. Organspezifische Dysfunktionen werden durch eigene Scores erfasst und in Graduierungen beschrieben (AKI, ALI/ARDS). Das Verständnis über den Verlauf des MODS als auch die Erarbeitung von Therapiekonzepten wurden durch die Entwicklung dieser Scoring-Systeme wesentlich beeinflusst.

In der Ausarbeitung dieser verschiedenen Scores ist ein wichtiges Organsystem – das gastrointestinale (GI) System – aufgrund seiner multiplen Funktionen und schwierigen Fassbarkeit meist nicht berücksichtigt worden. Frühe Versuche, den GI-Trakt in Organdysfunktions-Scores einzubinden, beschränkten sich meistens auf An- oder Abwesenheit von GI-Blutungen. Alle aktuellen Versionen von Multiorgandysfunktions-Scores verzichten jedoch gänzlich auf den Einbezug der GI-Dysfunktion. Die Schwierigkeiten, eine GI-Dysfunktion zu definieren, werden u. a. durch die Vielfalt der Teilfunktionen, die schwer zu standardisierende subjektive klinische Beurteilung und das Fehlen von präzisen Markern bedingt.

Melden Sie sich an um weiter zu lesen ...

Tags: intensiv-news gastroenterologie gi-dysfunktion multiorganversagen 

© Medicom VerlagsgmbH

 
Medicom

Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.

Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.

  • ÖsterreichÖsterreich
  • ÖsterreichDeutschland
  • ÖsterreichSchweiz
  • ÖsterreichAndere