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In memoriam

Max Harry Weil, M.D., PhD., Sc.D.: „Gigant“ der Intensivmedizin


Am 29. Juli 2011 verstarb der „Urvater der Intensivmedizin“ Max Harry Weil im Kreis seiner Familie zuhause in Rancho Mirage, Kalifornien, an den Folgen von Prostatakrebs.

Max Harry Weil wurde am 09. Februar 1927 in Baden/Schweiz geboren. Sein Vater war Geschäftsmann, der in der Schweiz und in Deutschland tätig war. Aufgrund des faschistischen nationalsozialistischen Regimes in Deutschland musste die jüdische Familie Weil 1936 von Stuttgart nach New York emigrieren. Nach einem Mathematik-Studium an der Universität Ann Arbor/Michigan in den Jahren 1944 bis 1948, schloss er das Medizinstudium an der New York State University 1952 ab und komplettierte anschließend seine klinische Ausbildung in der Inneren Medizin und Kardiologie mit Aufenthalten im Cincinnati General Hospital, Ohio, der University of Minnesota Hospitals, Heart Hospital, sowie dem Veterans Administration Hospital, Minneapolis, Minnesota im Jahre 1955.

1957 promovierte er in der Physiologie als PhD zum Thema: „Investigations on shock due to bacterial infections, with special reference to the role of endotoxins from Gram-negative micro-organisms“. 1957-1959 war er als Internist und Kardiologe im City of Hope Medical Center, Duarte, California und als Attending Cardiologist/Children's Division im Los Angeles County/USC Medical Center, Los Angeles, California tätig, wo er in dem Internisten und Kardiologen Herbert Shubin seinen kongenialen Partner in der patientennahen klinischen Forschung fand.

Beide gingen seit 1958 systematisch der Frage nach, warum eigentlich Patienten im Los Angeles County-USC Medical Center – häufig nachts – nach internis­tischen Akuterkrankungen, aber auch nach chirurgischen Eingriffen plötzlich verstarben. Sie erkannten als erste, dass diese Patienten an einer lebensbedrohlichen Hypotension verstarben („Schock“) und die „Nachtschwestern“ auf den Stationen ohne ein kontinuierliches Monitoring der Vitalfunktionen keine Chancen hatten, die behandelnden Ärzte rechtzeitig zu informieren. Diese aus heutiger Sicht banale – damals revolutionäre Entdeckung stellte die Keimzelle für die Intensivmedizin dar. Weil und Shubin entwickelten das „Schock“-Konzept unterschiedlicher Ätiologien und gründeten 1958 eine 4-Betten „Shock Ward“ im LA County-USC Medical Center – die erste Intensivstation der Welt.

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Tags: intensiv-news max-harry-weil inmemoriam 

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