GASTRO&HEPA-News
The intensive care unit course and outcome in acute-on-chronic liver failure are comparable to other populations.
Meersseman P, Langouche L, du Plessis J, Korf H, Mekeirele M, Laleman W, Nevens F, et al. J Hepatol 2018; 69:803-809
Vielleicht haben Sie sich bereits in einer derartigen Situation
befunden: Die Intensivstation ist voll und das Diensttelefon klingelt.
Es ist ein Anruf von der Normalstation. Ein dort in Behandlung
befindlicher Patient mit alkoholischer Leberzirrhose Child-Pugh C (nicht
für eine Lebertransplantation gelistet, keine Patientenverfügung)
entwickelte zunehmende Atemnot, des Weiteren ist der Blutdruck lediglich
70/45 mmHg. Zusätzlich habe sich das Serumkreatinin in den letzten 24
Stunden verdoppelt und der Patient habe seit den Morgenstunden nichts
mehr ausgeschieden.
Der Kollege der Normalstation vermutet einen
neu aufgetretenen Infekt als Ursache der aktuellen
Zustandsverschlechterung und ersucht um Übernahme auf die
Intensivstation. Auf dem Weg zur Patientenbegutachtung auf der
Normalstation begleitet Sie ein Gefühl der Skepsis, ob eine etwaige
intensivmedizinische Therapie für den Patienten denn überhaupt sinnvoll
sei – Patienten mit fortgeschrittener Zirrhose haben ja ohne
Lebertransplantation eine grottenschlechte Perspektive und Sie ärgern
sich etwas über die Kollegen auf der Normalstation, da keine
Patientenverfügung besteht und Aspekte einer etwaigen
Therapielimitierung mit dem Patienten nie diskutiert wurden. Ihr Gefühl
kommt ja nicht von irgendwo, sondern ist durch zahlreiche Untersuchungen
belegt. Leberzirrhose ist in verschiedenen Untersuchungen bei
kritischer Erkrankung ein unabhängiger Risikofaktor für Mortalität (z.
B. Fuhrmann V; Intensive Care Med 2011; 37:1302; Drolz A; Intensive Care
Med 2013; 39:1227; Jalan R; J Hepatol 2012: 57:1336).
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Tags: gastro&hepa-news hepatologie intensivmedizin leberzirrhose
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