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Die ROSE-Studie:

Das Ende der Muskelrelaxierung beim ARDS


Early neuromuscular blockade in the acute respiratory distress syndrome.  

National Heart, Lung, and Blood Institute PETAL Clinical Trials Network,                                                 N Engl J Med 2019; 380:1997-2008
Moss M, Huang DT, et al.


Post-anaesthesia pulmonary complications after use of muscle relaxants (POPULAR): A multicentre, prospective observational study.

Kirmeier E, Eriksson LI, Lewald H, Jonsson Fagerlund M, Hoeft A, Hollmann M,                                    Lancet Respir Med 2019; 7:129-140 Meistelman C, et al.



Zu den wichtigsten Maßnahmen in der Therapie des Acute Respiratory Dis­tress Syndromes (ARDS) zählt die Vermeidung einer zusätzlichen, beatmungsassoziierten Lungenschädigung durch lungenprotektive Beatmung (Henderson WR; Am J Respir Crit Care Med 2017; 196:822). Durch die Anwendung eines hohen positiv-endexspiratorischen Drucks (PEEP) bei gleichzeitig geringem Beatmungsdruck sollen Scherkräfte minimiert, eine Überdehnung belüfteter Lungenabschnitte verhindert und die Progression einer vorhandenen Lungenschädigung durch invasive Beatmung gestoppt werden (Gattinoni L; Crit Care 2017; 21[Suppl 3]:312, The ARDS Network; N Engl J Med 2000; 342:1301).

Obwohl der Aufrechterhaltung der Spontanatmung einerseits protektive Effekte wie erhaltene muskuläre Aktivität und geringere Inaktivitätsatrophie zugesprochen werden, kann eine hohe Atemarbeit andererseits pulmonale Schädigungsmuster aggravieren und den Sauerstoffverbrauch erhöhen (Yoshida Y; Curr Opin Crit Care 2019; 25:192). Diese durch den Patienten selbst induzierte Schädigung des Lungenparenchyms wird unter anderem auf ein mit dem Beatmungsgerät asynchrones Atemmuster zurückgeführt (Kallet RH; Respir Care 2011; 56:190).

Die 2010 im New England Journal of Medicine publizierte randomisierte ACURASYS-Studie zeigte eine Verbesserung des adjustierten 90-Tage-Überlebens (HR 0,68 [95% CI 0,48 bis 0,98], P = 0,04) durch den frühen Einsatz von kontinuierlicher Muskelrelaxierung für die Dauer von 48 Stunden bei 340 Patienten mit moderatem bis schwererem ARDS (PaO2/FiO2 < 150) (Papazian L; N Engl J Med 2010; 63:1107).

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Tags: intensiv-news pneumologie ards muskelrelaxierung lungenschädigung rose-studie 

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