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Müssen alle Infarktpatienten zur PCI verlegt werden?


Transfer rates from nonprocedure hospitals after initial admission and outcomes among elderly patients with acute myocardial infarction.

Barreto-Filho JA, Wang Y, Rathore SS, et al.                                                                                                    JAMA Intern Med 2014; 174:213-22

Division of Cardiology, Federal University of Sergipe, Aracaju, Sergipe, Brazil.


Jährlich erleiden in Deutschland ca. 205.000 Menschen einen akuten Myokardinfarkt, ca. 85.000 Menschen versterben daran überwiegend prähospital und vor einem Arztkontakt (Maier SKG, Kardiologe 14; 8:36).

Bei Patienten mit akutem ST-Streckenhebungsinfarkt (STEMI) steht die möglichst unverzügliche Wiedereröffnung des verschlossenen Infarktgefäßes nach wie vor im Mittelpunkt der Behandlung (Silber S; Kardiologe 2010; 4:84, Steg PG; Eur Heart J 2012; 33:2831). Die primäre perkutane Koronarintervention (PCI) sollte so rasch wie möglich, aber spätestens innerhalb von 2 Stunden nach der EKG-Diagnose (sog. „medizinischer Erstkontakt“) durchgeführt werden (Silber S; Kardiologe 2010; 4:84).

Die Leitlinien der europäischen Gesellschaft für Kardiologie fordern eine „contact-to-balloon“-Zeit nach dem ersten medizinischen Kontakt möglichst innerhalb von 90 Minuten (Steg PG; Eur Heart J 2012; 33:2831). Die Direktanfahrt des PCI-Zentrums sollte in der Versorgung von Patienten mit einem STEMI immer die bevorzugte Variante sein (Maier SKG ; Kardiologe 2014; 8:36).

Viele Patienten mit einem STEMI werden aber in Kliniken ohne Herzkatheterlabor eingeliefert (sogenannte Nicht-PCI-Kliniken). Weniger als die Hälfte dieser Patienten wird in der Folge in PCI-Zentren verlegt (Iwashyna TJ; Circ Cardiovasc Qual Out­-comes 2010; 3:468, Westfall JM; BMC Cardiovasc Disord 2008; 8:22).

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Tags: intensiv-news kardiologie infarkt pci 

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