INTENSIV-News
„Advanced Glycation Endproducts“ (AGEs) sind das Ergebnis einer
nicht-enzymatischen Reaktion von Zuckern mit Proteinen. AGEs werden
durch exogene Quellen (Rauchen, bestimmte Nahrungsmittel) vom Körper
aufgenommen oder sie entstehen endogen, begünstigt durch ein erhöhtes
Substratangebot (z. B. Diabetes mellitus) oder durch oxidativen Stress
(z. B. Hypoxie, Ischämie und Reperfusion).
AGEs akkumulieren in
Geweben, wo sie durch Bindung an Rezeptoren wie den „Receptor for
Advanced Glycation Endproducts“ (RAGE) oder die spezifischen Rezeptoren
AGE-R1-R3 Alterungsprozesse und Immunreaktionen induzieren. Abgebaut
werden AGEs durch extra- oder intrazelluläre Proteolysen und sie werden
über die Niere ausgeschieden.
Der „Receptor for Advanced
Glycation Endproducts“ (RAGE) ist ein Multiliganden-Rezeptor, der durch
endogene Liganden wie AGEs, Amphoterin (HMGB-1), Amyloid-ß-Peptid,
S100-Proteinen und das ß2-Integrin MAC-1 aktiviert wird. Diese endogenen
Liganden werden bei Hypoxie, Ischämie und Reperfusion in Geweben
freigesetzt.
Eine Liganden-RAGE-Bindung induziert viele
Signaltransduktionswege mit der Folge einer gesteigerten Bildung
reaktiver Sauerstoff-Spezies (ROS), der Aktivierung von NF-κB, der
Produktion proinflammatorischer Mediatoren und Zytokine und der Bildung
von Adhäsionsmolekülen (siehe Abbildung).
RAGE wird
physiologischerweise auf der Oberfläche einer Vielzahl von Immunzellen
(Monozyten, Makrophagen, Granulozyten), aber auch auf Endothelzellen und
glatten Gefäßmuskelzellen exprimiert. Myeloide Zellen und
Endothelzellen sind an der Initiierung und dem Fortschreiten
systemischer Entzündungsreaktionen beteiligt. Welche Rolle dabei dem
Liganden-RAGE-System zukommt, ist weitgehend unklar. Die
Liganden-RAGE-Interaktion hat eine große Bedeutung in der Pathogenese
zahlreicher Erkrankungen wie Atherosklerose, Diabetes mellitus,
Autoimmunerkrankungen, neurodegenerative Erkrankungen, Tumorwachstum und
allgemeine Alterungsprozesse.
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Tags: intensiv-news plasma age rage gewebe
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