NUTRITION-News
High-dose IV hydroxocobalamin (vitamin B12) in septic shock: A double-blind, allocation-concealed, placebo-controlled single-center pilot randomized controlled trial (the intravenous hydroxocobalamin in septic shock trial).
Patel JJ, Willoughby R, Peterson J, Carver T, Zelten J, Markiewicz A, Spiegelhoff K, et al.
Chest 2023;163:303-312
Es war einmal 2017... die Story von Vitamin C
als vermeintlich neuen Gralsbringer in der adjunktiven Sepsis-Therapie
(Marik PE; Chest 2017; 151:1229). Die aktuelle Sepsis-Leitlinie von 2021
spricht sich jedoch gegen den Einsatz von Vitamin C aus, nachdem viele
Studien keinen Erfolg gezeigt hatten.
Diese Entscheidung wird mit
den Ergebnissen der Studie von Lamontagne et al., die nach der
Veröffentlichung der Leitlinie erschienen ist, sogar weiter
unterstrichen: Die Gabe von Vitamin C war im Vergleich zu Placebo mit
einem höheren Risiko von Tod oder anhaltenden Organfunktionsstörungen
nach 28 Tagen assoziiert (Lamontagne F; N Engl J Med 2022; 386:2387).
Und nun kommt Vitamin B12 auf die Bühne. Um dies besser zu verstehen,
vorab einige (patho-)physiologische Erklärungen.
Physiologie
Die
Sepsis-3 Definition beschreibt einen septischen Schock als eine
Organdysfunktion infolge einer Infektion gekennzeichnet durch Hypotonie,
erhöhtes Serumlaktat und einen anhaltenden Bedarf an Vasopressoren
(Evans L; Crit Care Med 2021; 49:e1063). Vasodilatation und Hypotonie
führen zu Mikrozirkulationsstörungen und Organdysfunktionen. Auslöser
sind u. a. eine erhöhte Produktion von Stickstoffmonoxid (NO) und
Schwefelwasserstoff (H2S). NO und H2S dienen als zirkulierende
gasförmige Signalmoleküle (sogenannte Gaso-Transmitter), die eine
systemische Vasodilatation erzeugen und aufrechterhalten (Zhu Z; Int J
Mol Sci 2022; 23:3669).
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Tags: nutrition-news klinische ernährung sepsis vitamin b12 systematische inflammation hydroxycobalmin stickstoffmonoxid septischer schock
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