Tumor-Kachexie:

Der Knochen ist ein dynamisches Organ, dessen komplexe Struktur von einer ausgeglichenen Aktivität von Osteoblasten und Osteoklasten abhängt. Jegliche Änderungen dieses Gleichgewichts gefährden die ossäre Gesundheit. Eine verstärkte Knochenresorption mit oder ohne eingeschränkter Knochenforma­tion führt zur Osteopenie und in weiterer Folge zur Osteoporose.

Diese ist durch einen Verlust an Knochenmasse mit Störung der Knochenmikroarchitektur charakterisiert und geht mit einem erhöhten Frakturrisiko einher. Die Pathogenese der Osteoporose ist multifaktoriell und basiert unter anderem auf dem Alterungsprozess, einem adversen Lebensstil, hormoneller Dysfunktion und dem Einfluss verschiedener Medikamente.

Bei Tumor-PatientInnen spielt die Knochengesundheit eine essentielle, jedoch häufig unterschätzte Rolle. Knochenschäden, die mit einem signifikant gesteigerten Risiko für Knochenfrakturen und einer Knochenmarkskompression gefolgt von neurologischer Symptomatik einhergehen können, basieren nicht nur auf ossären Metastasen, sondern auch auf einer Osteoporose, insbesondere bedingt durch eine prolongierte anti-tumorale Behandlung mit Hormonantagonisten, Chemotherapeutika und systemischen Glukokortikoiden.