INTENSIV-News
Epidemiology and costs of postsepsis morbidity, nursing care dependency, and mortality in Germany, 2013 to 2017.
Fleischmann-Struzek C, Rose N, Freytag A, Spoden M, Prescott HC, Schettler A,
Wedekind L, et al.
JAMA Netw Open 2021; 4:e2134290
Als Iwashyna und Prescott et al. erstmals an einer längsschnittlichen
Kohorte von älteren US-Amerikanern zeigten, dass Überlebende einer
Sepsis von dauerhaften körperlichen und kognitiven Defiziten betroffen
waren und ein Drittel von ihnen im Folgejahr verstarb (Iwashyna T; JAMA
2010; 304:1787; Prescott HC; Am J Respir Crit Care Med 2014; 190:62),
warnte der Intensivmediziner Derek Angus vor einer „unsichtbaren
Katastrophe für das Gesundheitswesen“ (Angus DC; JAMA 2010; 304:1833).
Nun
haben Carolin Fleischmann-Struzek und Ko-AutorInnen erstmals eine
bevölkerungsbasierte Analyse der Inzidenz von Sepsisfolgen für
Deutschland ermittelt (Fleischmann-Struzek C; JAMA Network Open 2021;
4:e2134290). Basierend auf einer Auswertung von AOK-Abrechnungsdaten
ermittelten die Autoren, dass drei von vier Überlebenden einer
Krankenhaus-behandelten Sepsis (74,3%; 95% CI, 74,1%-74,6%) an neuen
körperlichen, psychischen oder kognitiven Folgen leiden, 31,5% (95% CI,
31,1%-31,8%) neu pflegebedürftig werden und 30,7% (95% CI, 31,1%-31,8%)
im Folgejahr versterben.
Melden Sie sich an um weiter zu lesen ...
Tags: intensiv-news intensivmedizin infektiologie sepsis sepsisspätfolgen immunsystem
Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.
Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.