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Blutungsrisiko bei Leberzirrhose auf der Intensivstation


Coagulation parameters and major bleeding in critically ill patients with cirrhosis.    

Drolz A, Horvatits T, Roedl K, Rutter K, Staufer K, Kneidinger N,                                                                          Hepatology 2016; 64:556-68
Holzinger U, Zauner C, Schellongowski P, et al.


Schwerwiegende Blutungsereignisse bei Patienten mit Leberzirrhose sind nicht nur ein häufiger Grund für die Aufnahme auf eine Intensivstation, sondern stellen auch eine gefürchtete Komplikation während des Aufenthalts dar (Olson J; Hepatology 2011; 54:1864). So beträgt die Rate an neu aufgetretenen gastrointestinalen Blutungen bei Patienten mit Leberzirrhose während des Intensivstationsaufenthaltes bis zu 20% (Cholongitas E; Aliment Pharmacol Ther 2006; 23:883).

Die Blutungsneigung bei kritisch kranken Patienten mit Leberzirrhose hat mehrere Ursachen. Einerseits kommt es durch den mit chronischen Lebererkrankungen vergesellschafteten, portalen Hypertonus zur Ausbildung von Kollateralkreisläufen (z.B. Ösophagus- oder Fundusvarizen), welche schon aufgrund der Druckverhältnisse spontan rupturieren und bluten können (de Franchis R; J Hepatol 2015; 63:743). Andererseits finden sich bei Patienten mit Leberzirrhose komplexe Veränderungen im Bereich der Hämostase. Sowohl pro- als auch antikoagulatorische Faktoren sind bei Patienten mit Leberzirrhose in variabler Ausprägung vermindert (Tripodi A; Gastroenterology 2009; 137:2105).

Diese hämostaseologischen Veränderungen bedingen bei Patienten mit Leberzirrhose paradoxerweise sowohl eine Anfälligkeit für thromboembolische Geschehen als auch für Blutungsereignisse (Caldwell SH; Hepatology 2006; 44:1039, Villa E; Gastroenterology 2012; 143:1253, Søgaard KK, Am J Gastroenterol 2009; 104:6).

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Tags: intensiv-news hepatologie leberzirrhose blutung blutgerinnung thrombozytopenie 

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