INTENSIV-News
Association between a chloride-liberal vs
chloride-restrictive intravenous fluid administration strategy and
kidney injury in critically ill adults.
Yunos NM, Bellomo R, Hegarty C, et al. JAMA 2012; 308:1566-72
Affiliations: Johor Bahru Clinical School, Monash University Sunway Campus, Malaysia.
A randomized, controlled, double-blind crossover study on the effects of 2-L infusions of 0.9% saline and plasma-lyte® 148 on renal blood flow velocity and renal cortical tissue perfusion in healthy volunteers.
Chowdhury AH, Cox EF, Francis ST, et al. Ann Surg 2012; 256:18-24
Division of Gastrointestinal Surgery, Nottingham University Hospitals, Queen’s Medical Centre, Nottingham NG7 2UH, UK.
Für das „physiologische“ bzw. eher das „un“-physiologische 0.9% NaCl als Standard-Infusionslösung wird es eng. In einem der letzten Hefte der Intensiv-News wurde eine große Observationsstudie an über 30.000 abdominal-chirurgischen Patienten vorgestellt (Shaw AD; Ann Surg 2012; 255:821).
Patienten, die als Standard-Infusionslösung 0.9% NaCl
erhalten hatten, wiesen eine höhere Komplikationsrate, wie Infektionen,
Nierenversagen, Elektrolytstörungen, Bedarf an Blut-Transfusionen und
eine höhere Mortalität auf.
Im Kommentar zu dieser Studie wurden
verschiedene mögliche Nachteile und Komplikationen einer Therapie mit
chlorid-reichen Infusionslösungen dargelegt (Kozek-Langenecker S;
IntensivNews 4/2012). Dabei wurde auch die ungünstige Auswirkung von
0.9% NaCl auf die Nierenfunktion diskutiert.
Da nun weitere Untersuchungen zum Einfluss von chlorid-reichen Infusionslösungen auf die Niere und die Erhöhung der Gefahr der Ausbildung eines akuten Nierenversagens (ANV) erschienen sind, soll aus Aktualitätsgründen diese Thema nochmals aufgenommen werden.
Zunächst hatte die Gruppe um D. Lobo in einer randomisiert-kontrollierten Studie an Gesunden den Effekt einer 2-Liter-Infusion von NaCl 0.9% gegenüber einer bilanzierten Lösung auf die renale Perfusion verglichen (Chowdhury AH; Ann Surg 2012; 256:18). Die renalen Funktionsparameter wurden mittels einer Magnetresonanzmethode erhoben, wobei die renal-arterielle Blutflussgeschwindigkeit und die kortikale Perfusion gemessen wurden.
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