INTENSIV-News
A randomized trial of enteral glutamine for treatment of burn injuries.
Heyland DK, Wibbenmeyer L, Pollack JA et multi al. for the RE-ENERGIZE Trial Team.
N Engl J Med 2022; 387:1001-101
The efficacy of glutamine supplementation in severe adult burn patients: A systematic review with trial sequential meta-analysis.
Ortiz-Reyes L, Lee ZY, Chin Han Lew C, Hill A, Jeschke MG, Turgeon AF, Cancio L,
Stoppe C, et al.
Crit Care Med 2023
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Klinische Studien im Bereich Plastische und Verbrennungschirurgie
bleiben rar. Insbesondere im Bereich Verbrennungen und
Schwerstbrandverletzte gibt es kaum Evidenz durch internationale
multizentrische, randomisiert-kontrollierte Studien. Damit fehlt ein
wesentlicher Bestandteil der Evidenz-basierten Medizin und die
Behandlungsstrategien dieser Patientengruppen unterscheiden sich stark
zwischen den einzelnen Ländern und Zentren.
Ein Beispiel hierfür ist
die Supplementierung von Glutamin bei VerbrennungspatientInnen, zu
welcher die Abbildung eine zusammenfassende Übersicht bietet. Aufgrund
der Beobachtung, dass bei vielen schwerbrandverletzten PatientInnen die
Glutaminspiegel erniedrigt sind, bestand seit einigen Jahren die
Hypothese, dass die Supplementierung von Glutamin zu einer Verbesserung
der Patientenoutcomes beitragen kann.
Die europäischen Leitlinien
der ESPEN zum Thema Ernährung auf der Intensivstation empfehlen die Gabe
von enteralem Glutamin (0,3-0,5 g/kg/d) bei PatientInnen mit
Verbrennungen von mehr als 20% der Körperoberfläche (Singer P; Clin Nutr
2019; 38:48). Die deutschen Leitlinien hingegen empfehlen keine Gabe
von enteralem Glutamin, dafür kann die parenterale
Glutaminpharmakotherapie bei PatientInnen, die überwiegend parenteral
ernährt werden, in einigen Patientengruppen erwogen werden, wobei
Brandverletzte nicht erwähnt werden (Elke G; Akt Ernährungsmed 2018;
43:341).
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Tags: intensiv-news intensivmedizin schwerbrandverletzte glutamin notfallmedizin re-energize-studie
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