INTENSIV-News
Add-on prostaglandin E1 in venovenous extracorporeal membrane oxygenation: A randomized, double-blind, placebo-controlled pilot trial.
Buchtele N, Schörgenhofer C, Schwameis M, Jilma B, Schellongowski P, Herkner H,
Riss K, et al.
Am J Respir Crit Care Med 2022; 206:170-177
Die im Falle eines schweren Atemnotsyndroms (ARDS) organunterstützende
Therapie mittels extrakorporaler Membranoxygenierung (ECMO) hat nicht
zuletzt durch die andauernde COVID-19-Pandemie große Aufmerksamkeit
erlangt. Zusammenfassend konnten zuletzt Daten bei schwerem
COVID-19-assoziiertem ARDS zeigen, dass bei ausgewählten PatientInnen
eine Therapie mit ECMO zu einer Reduktion der Mortalität führt (Urner M;
BMJ 2022; 377:e068723).
Die Mortalität dieser PatientInnen lag
allerdings weiterhin bei 26% (95% CI 24.5%-27.5%), was einerseits auf
die zugrundeliegende Schwere der Erkrankung und andererseits auf den
komplikationsträchtigen Einsatz der ECMO zurückzuführen ist, weswegen
die Therapie weiterhin nur an spezialisierten Zentren mit ausreichenden
Fallzahlen angeboten und durchgeführt werden sollte.
Trotz
technischer Fortschritte seit Einführung in die klinische Praxis sind
Blutungen und Thromboembolien bei PatientInnen unter ECMO-Therapie
häufig. Die unvermeidbare, andauernde Wechselwirkung zwischen Blut und
körperfremden Oberflächen des extrakorporalen Kreislaufs führt zur
Kontakt- und folglich Gerinnungsaktivierung, weswegen zur Vermeidung
thromboembolischer Ereignisse eine Antikoagulation notwendig ist
(Buchtele N; Crit Care Med 2021; 49:e1206).
Die meisten Zentren
bevorzugen hierfür unfraktioniertes Heparin (UFH), da prospektive
Studien zu alternativen Antikoagulantien, wie z. B. direkten
Thrombininhibitoren oder niedermolekularem Heparin, zurzeit nicht
vorhanden sind.
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Tags: intensiv-news intensivmedizin antikoagulation prostaglandine thrombose ecmo
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