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Therapeutische HYPERthermie bei Sepsis?


Therapeutic hyperthermia is associated with improved survival in afebrile critically ill patients with sepsis: A pilot randomized trial.   

Drewry AM, Mohr NM, Ablordeppey EA, Dalton CM, Doctor RJ, Fuller BM, Kollef MH,
Hotchkiss RS.

Crit Care Med 2022; 50:924-934

 

Das Temperaturmanagement von Patienten mit schweren Infektionen bzw. einer Sepsis ist weiterhin ein unverständlicherweise vernachlässigter Teil der Intensivbehandlung. Verfügbare Behandlungsempfehlungen, wie die neueste Version der Surviving Sepsis Campaign erwähnen diesen Aspekt nicht (Rhodes A; Intensive Care Med 2021; 47:1181). In den rezenten deutschen Empfehlungen wird lediglich erwähnt, dass die Körpertemperatur gemessen werden sollte.

Änderungen der Körpertemperatur sind das häufigste Symptom einer schweren Infektion. In der klinischen Praxis wird meist auch ohne Vorliegen von strukturierten Behandlungsanleitungen das Fieber, meist pharmakologisch, gesenkt. In manchen Institutio­nen wird bei Vorliegen einer Hypothermie die Körpertemperatur – meist durch externe Wärmematten – erhöht. Dieses „Temperaturmanagement“ erfolgt oft „automatisch“ schon durch das ­Pflegepersonal.

Wie bei vielen biologischen Größen folgt die Beziehung der Körpertemperatur mit der Prognose („Outcome“) einer U-Funktion, d. h., es gibt eine optimale Temperatur, unterhalb und oberhalb derer es zu einem Anstieg der Sterberate kommt. Dieses Optimum liegt bei Infektionen im hyperthermen Bereich bei 39.0°C-39.5°C. Fieber ist ein entwicklungsgeschichtlich hoch-konservierter Mechanismus der Infektionsbeherrschung, ist schon bei Insekten und wechselwarmen Tieren (durch Verhaltensänderungen) zu beobachten, und eben bei Warmblütern durch diesen Reset der Temperaturregulation in den febrilen Bereich (Kluger MJ; Science 1975; 188:166).

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Tags: intensiv-news intensivmedizin sepsis hyperthermie körpertemperatur normothermie temperatursteigerung 

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