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Hirnabszess


Clinical characteristics and outcome of brain abscess: Systematic review and meta-analysis.

Brouwer MC, Coutinho JM, van de Beek D.                                                                                                                  Neurology 2014; 82:806-13

Dep. of Neurology, Center of Infection and Immunity Amsterdam, Academic Medical Center, Amsterdam, the Netherlands.


Eine lokale Infektion des Hirngewebes, die primär als fokale Zerebritis beginnt und im Verlauf zu einer Eiteransammlung mit Bindegewebskapsel übergeht, wird als Hirnabszess bezeichnet. Die jährliche Inzidenz liegt bei 0,3–1,3/ 100.000. Klinisch bestehen meist Kopfschmerzen (80%), begleitet von Übelkeit/Erbrechen und, in Abhängigkeit der Lokalisation fokal neurologische Defizite sowie epileptische Anfälle (25-35%). Laborchemisch zeigt sich meist eine CRP-Erhöhung (80-90%), wobei dies insbesondere bei immunsupprimierten Patienten auch normal sein kann.

In der neuen Metaanalyse von Brouwer und Mitarbeitern werden nun 123 Studien, welche zumindestens 10 Patienten mit Hirnabszess beinhalten und zwischen 1970 und 2013 publiziert wurden, analysiert. Das Interessante an dieser Metaanalyse ist – neben der unglaublich großen Zahl von fast 9.700 Patienten – vor allem die zeitliche Entwicklung in Bezug auf kausale Mikroorganismen, geogra­phische Verteilung, prädisponierende Faktoren, klinische Präsentation, diag­nostische und therapeutische Kriterien und – vor allem – Morbidität und Mortalität.

Die häufigsten Erreger für zerebrale Abszesse sind Streptokokken und Staphylokokken. Die Entwicklung der Erreger wird sehr schön in Abbildung 1 dargestellt, wenngleich „die gefühlte Wahrnehmung“, dass Staphylokokken in den letzten Jahren (wenigen Jahrzehnten) zunehmen, in dieser Metaanalyse sich nicht eindeutig widerspiegelt.

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Tags: intensiv-news neurologie hirnabszess 

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