Weiterer „SUCCESS“ für die Kombo-Immunsuppression:

Es hat Jahrzehnte gedauert, bis die Empfehlungen der Experten und Fachgesellschaften zu einem breiten und frühen Einsatz einer immunsuppressiven Therapie, vor allem mit Azathioprin, bei chronisch aktiven Verläufen einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) geführt haben.

Viel Geduld haben wir gebraucht, bis sich dieser geänderte therapeutische Zugang in einer verbesserten Prognose dokumentieren ließ. So haben erst Studien der letzten Jahre einen epidemiologischen Zusammenhang des vermehrten Einsatzes einer Immunsuppression mit einer Reduktion von Operationen als hartem Verlaufsparameter und Hinweise für einen besseren Krankheitsverlauf dokumentieren können (Frolkis AD; Gastroenterology 2013; 145:996).

Neben der Wirksamkeit sind Nebenwirkungen, Komplikationen und Langzeitfolgen einer immunsuppressiven Therapie von vorrangigem Interesse für uns und unsere Patienten. Interessanterweise sind wir erst durch die genauen Register, die nach Einführung der Biologika, im Falle der CED bis vor kurzem die TNF-Blocker Infliximab und Adalimumab, geführt werden und große Kohortenstudien (Beau­gerie L; Lancet 2009; 374:1617; Khan N; Gastroenterology 2013; 145:1007; Lichtenstein GR; Am J Gastroenterol 2014; 109:212) zu durchaus überraschenden Ergebnissen gekommen. So scheint die Therapie mit TNF-Blockern kein erhöhtes Risiko für die Malignomentstehung aufzuweisen, die Therapie mit Thiopurinen dürfte aber mit einem erhöhten Risiko von lymphoproliferativen Erkrankungen und NMSC (non-melanoma skin cancer) einhergehen.