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Presseinformation Astra Zeneca AG

07. September 2020

 

Dapagliflozin (Forxiga®) erreicht in der Phase-III-Studie DAPA-CKD eine noch nie dagewesene Reduktion des Risikos von Nierenversagen und kardiovaskulärer oder renaler Mortalität bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz*

Dapagliflozin (Forxiga®) ist das erste Arzneimittel, welches das Überleben in einer Studie mit renalen Endpunkten bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz mit und ohne Typ-2-Diabetes signifikant verlängert hat.*

Baar, 3. September 2020

Detaillierte Resultate aus der wegweisenden Phase-III-Studie DAPA-CKD zeigen, dass Dapagliflozin (Forxiga®) zusätzlich zur Standardtherapie den zusammengesetzten Endpunkt der Verschlechterung der Nierenfunktion oder des Risikos renal oder kardiovaskulär (CV) bedingter Mortalität gegenüber Placebo bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz (CKD) der Stadien 2-4 und einer Albuminurie(UACR ≥200mg/g bis ≤5000mg/g) um 39% reduziert (p<0,0001). Diese Ergebnisse wurden sowohl in Patienten mit als auch ohne Typ-2-Diabetes (T2D) beobachtet. CKD ist eine schwerwiegende, chronisch fortschreitende Erkrankung, die durch eine beschleunigte Abnahme der Nierenfunktion gekennzeichnet ist. Sie betrifft fast 700 Millionen Menschen weltweit1,2 und wird noch immer stark unterdiagnostiziert.3,4 Die häufigsten Ursachen einer CKD sind Diabetes, Hypertonie und Glomerulonephritis.5

Der primäre zusammengesetzte Endpunkt bestand in einer nachhaltigen Abnahme der geschätzten glomerulären Filtrationsrate um ≥50%, dem Einsetzen von terminaler Niereninsuffizienz (end-stage kidney disease, ESKD) und CV oder renal bedingtem Tod. Die absolute Risikoreduktion (ARR) belief sich über die mediane Studiendauer von 2,4 Jahren hinweg auf 5,3% mit einer NNT von 19. Die Studie erreichte ausserdem alle sekundären Endpunkte, einschliesslich einer signifikanten Reduktion der Gesamtmortalität um 31% (ARR = 2,1%, p = 0,0035) gegenüber Placebo.

Die Vorsitzenden der wissenschaftlichen Leitung der Dapa-CKD Studie, Prof. David Wheeler, University College London, UK und Prof. Hiddo L. Heerspink, University Medical Center Groningen, Niederlande, sagten: «Die beeindruckenden Ergebnisse der DAPA-CKD-Studie stellen eine bemerkenswerte Entwicklung für Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz dar. Diese Daten haben das Potenzial den bislang ungedeckten Bedarf nach neuen therapeutischen Optionen von Patienten mit CKD in klinisch relevanter Weise zu verbessern.»

Mene Pangalos, Executive Vice President, BioPharmaceuticals R&D, sagte: «Mit den heutigen Ergebnissen wird Forxiga® zum ersten SGLT2-Hemmer, der das Überleben von Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz mit und ohne Typ-2-Diabetes nachweislich signifikant verlängert, und wir freuen uns darauf, diese Daten weltweit  mit den Zulassungsbehörden zu teilen. Ebenso ist Forxiga® das erste Arzneimittel seiner Klasse, das einen Nutzen in der Behandlung von sowohl Herz- als auch chronischer Niereninsuffizienz bei Patienten mit und ohne Typ-2-Diabetes gezeigt hat und das Risiko einer Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz und Nephropathie bei Typ-2-Diabetes reduziert.»

Prof. Dr. med. Thomas Fehr, Ärztlicher Direktor, Chefarzt und Departementsleiter Innere Medizin des Kantonsspital Graubünden, meint: „Die Dapa-CKD Studie setzt eine neue Landmark für die Behandlung von Patienten mit CKD mit und ohne Diabetes. Als renale Endpunkt-Studie dokumentiert sie eindrücklich die Potenz des SGLT-2 Hemmers Dapagliflozin als neue nephroprotektive Substanz, welche bis zu einer GFR von 25 ml/min eingesetzt werden kann.“

Die Sicherheit und Verträglichkeit von Dapagliflozin entsprach dem bereits gut dokumentierten Verträglichkeitsprofil des Arzneimittels. In der Studie traten bei den mit Dapagliflozin behandelten Patienten nummerisch weniger schwerwiegende unerwünschte Ereignisse auf als bei den Patienten der Placebogruppe (29,5% versus 33,9%). Fälle von Diabetischer Ketoazidose wurde in der Dapagliflozin-Gruppe nicht berichtet, während diese in der Placebo-Gruppe bei zwei Patienten auftrat.

Detaillierte Ergebnisse der DAPA-CKD-Studie wurden am Sonntag, 30. August am ESC Kongress 2020 vorgestellt.

Dieses Jahr hat Swissmedic innerhalb von zwei Monaten zwei neue Indikationen für Forxiga® erteilt.  Im April wurde Forxiga® als erstes und einziges Antidiabetikum für die Prävention von CV-bedingter Mortalität oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz bei Patienten mit Typ-2-Diabetes mit CV Risikofaktoren oder bestehender CV Erkrankung zugelassen.§,8 Im Juli 2020 wurde Forxiga® zudem unter Fast-Track-Zulassung innert 5 Monaten als erster und einziger SGLT2-Hemmer zur Behandlung von Herzinsuffizienz mit reduzierter Auswurffraktion (NYHA-Klasse II–IV) bei Erwachsenen mit und ohne T2D zugelassen.£,8

Dapagliflozin wird derzeit bei weiteren Patienten mit Herzinsuffizienz in den Studien DELIVER9 (HF mit erhaltener Ejektionsfraktion, HFpEF) und DETERMINE-REDUCED und DETERMINE-PRESERVED10,11 (HFrEF und HFpEF**) untersucht.

Chronische Niereninsuffizienz

CKD ist eine schwerwiegende, fortschreitende Erkrankung, die durch abnehmende Nierenfunktion gekennzeichnet ist (nachzuweisen anhand reduzierter eGFR oder Markern der Nierenschädigung oder beider Parameter über einen Zeitraum von mindesten drei Monaten), die fast 700 Millionen Menschen weltweit betrifft und bei vielen von diesen bisher undiagnostiziert geblieben ist.1-4 Die häufigsten Ursachen der CKD sind Diabetes, Hypertonie und Glomerulonephritis.5 In ihrer schwersten Form, der ESKD, sind Nierenschädigung und Verschlechterung der Nierenfunktion so weit fortgeschritten, dass eine Dialyse oder Nierentransplantation ins Auge gefasst werden muss.6 Die Mehrzahl der Patienten mit CKD stirbt an CV Ursachen, bevor das Stadium der ESKD erreicht ist.7

DAPA-CKD

DAPA-CKD ist eine internationale, multizentrische, randomisierte, doppelblinde Studie an 4’304 Patienten zur Evaluation der Wirksamkeit von Dapagliflozin 10 mg gegenüber Placebo bei Patienten mit CKD der Stadien 2-4, mit und ohne T2D und erhöhter Albuminurie. Dapagliflozin wird einmal täglich zusätzlich zur Standardtherapie verabreicht. Der primäre zusammengesetzte Endpunkt bestand aus einer Verschlechterung der Nierenfunktion (definiert als Kompositum aus eGFR-Abnahme ≥50% und Einsetzen von ESKD) oder CV oder renal bedingtem Tod. Die sekundären Endpunkte bestanden in der Zeit bis zum ersten Auftreten des zusammengesetzten renalen Endpunkts (nachhaltige eGFR-Abnahme ≥50%, ESKD und renal bedingter Tod), dem Kompositum aus CV-bedingtem Tod oder hHF sowie der Gesamtmortalität. Die Studie wurde in 21 Ländern durchgeführt.

Forxiga®

Forxiga® ist ein einmal täglich oral anzuwendender SGLT2(Natrium-Glucose-Co-Transporter-2)-Inhibitor, der als einziger seiner Klasse sowohl als Monotherapie als auch im Rahmen einer Kombinationstherapie bei Erwachsenen mit T2D als Zusatz zu Diät und Bewegung zur Verbesserung der Blutzuckereinstellung angezeigt ist und zudem mit dem zusätzlichen Nutzen einer Gewichtsabnahme und Blutdrucksenkung verbunden ist.8 Zudem ist Forxiga® als erstes und einziges Antidiabetikum zur Prävention der Hospitalisierungen für Herzinsuffizienz oder kardiovaskulärem Tod bei T2D-Patienten mit und ohne CV Erkrankung indiziert§, sowie als erster und einziger SGLT2-Hemmer zur Behandlung der Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion bei Patienten mit und ohne T2D indiziert£.8

AstraZeneca und CVRM

Kardiovaskuläre, renale und metabolische (CVRM) Erkrankungen bilden zusammen einen von drei Therapiebereichen, in denen AstraZeneca tätig ist, und stellen einen wichtigen Wachstumstreiber für das Unternehmen dar. Über die Gewinnung neuer Erkenntnisse, die Licht in die Zusammenhänge zwischen Herz, Nieren und Pankreas bringen sollen, investiert AstraZeneca durch wissenschaftliche Forschung und Entwicklung in ein Portfolio von Arzneimitteln, die dem Schutz dieser Organe dienen und die Prognose für die Patienten verbessern. Ziel des Unternehmens ist es, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen, Risiken zu reduzieren und Begleiterkrankungen zu behandeln, sowie den natürlichen Verlauf von CVRM-Erkrankungen zu modifizieren oder aufzuhalten – und möglicherweise eine Regeneration geschädigter Organe und Wiederherstellung ihrer Funktion zu erreichen. AstraZeneca setzt sich weltweit dafür ein, revolutionäre wissenschaftliche Erkenntnisse zu erarbeiten, die geeignet sind, die Therapie und die kardiovaskuläre Gesundheit von Millionen Patienten weltweit zu verbessern.

AstraZeneca

AstraZeneca (LSE/STO/NYSE: AZN) ist ein globales forschungsorientiertes biopharmazeutisches Unternehmen, das auf die Erforschung, Entwicklung und Vermarktung verschreibungspflichtiger Medikamente spezialisiert ist. Im Zentrum steht dabei die Behandlung von Erkrankungen in den drei Therapiebereichen Onkologie, Herz-Kreislauf-, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen sowie Atemwegserkrankungen. Das in Cambridge, UK, ansässige Unternehmen AstraZeneca ist in mehr als 100 Ländern tätig und die innovativen Medikamente des Unternehmens werden von Millionen Patienten rund um die Welt genutzt. Der Sitz der Schweizer Gesellschaft befindet sich im Kanton Zug.

* Dapagliflozin ist nicht zur Nephroprotektion indiziert.
** Dapagliflozin ist nicht zur Behandlung der HFpEF indiziert.
§ Patienten ohne CV Vorerkrankung mit folgenden Risikofaktoren: Alter ≥55 (Männer), ≥60 Jahre (Frauen) sowie Dyslipidämie, Hypertonie oder Rauchen oder Patienten mit manifester CV Erkrankung.1
£ Behandlung der Herzinsuffizienz mit reduzierter Auswurffraktion. (LVEF ≤ 40 %, NYHA Klasse II-IV) in Ergänzung zu anderen medikamentösen Therapien der Herzinsuffizienz bei erwachsenen Patienten.1

Referenzen

1. Kidney Disease: Improving Global Outcomes (KDIGO) CKD Work Group. KDIGO 2012 clinical practice guideline for the evaluation and management of chronic kidney disease. Kidney International Supplement 2013; (3):1–150.
2. Bikbov B et al. Global, regional, and national burden of chronic kidney disease, 1990–2017: A systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2017. The Lancet 2020; 395(10225):709–33.
3. Hirst JA et al. Prevalence of chronic kidney disease in the community using data from OxRen: A UK population-based cohort study. Br J Gen Pract 2020; 70(693):e285-e293.
4. National Kidney Foundation. Kidney Disease: The Basics; 2020. https://www.kidney.org/news/newsroom/factsheets/KidneyDiseaseBasics. Letzter Zugriff am 1. September 2020.
5. National Kidney Foundation. Kidney Disease: Causes, 2017. https://www.kidney.org/atoz/content/kidneydiscauses. Letzter Zugriff am 1. September 2020.
6. Centers for Disease Control and Prevention. Chronic Kidney Disease in the United States, 2019. https://www.cdc.gov/kidneydisease/publications-resources/2019-national-facts.html. Letzter Zugriff am 1. September 2020.
7. Briasoulis A, Bakris GL. Chronic Kidney Disease as a Coronary Artery Disease Risk Equivalent. Cur Cardiol Rep 2013; 15(3):340.
8. Fachinformation Forxiga®, www.swissmedicinfo.ch.
9. Clinicaltrials.gov; Dapagliflozin Evaluation to Improve the LIVEs of Patients With PReserved Ejection Fraction Heart Failure. (DELIVER). https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT03619213. Letzter Zugriff am 1. September 2020.
10. Clinicaltrials.gov; DETERMINE-reduced - Dapagliflozin Effect on Exercise Capacity Using a 6-minute Walk Test in Patients With Heart Failure With Reduced Ejection Fraction. https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT03877237. Letzter Zugriff am 1. September 2020.
11. Clinicaltrials.gov; DETERMINE-preserved - Dapagliflozin Effect on Exercise Capacity Using a 6-minute Walk Test in Patients With Heart Failure With Preserved Ejection Fraction. https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT03877224. Letzter Zugriff am 1. September 2020.


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