Wien, 31. August 2018 – Die Europäische
Arzneimittelagentur (EMA) hat aktuell Xeljanz® (Tofacitinib) 5 mg und 10
mg zweimal täglich (BID) zur Behandlung erwachsener Patienten mit
mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa (CU) zugelassen.
Die Zulassung bezieht sich auf Patienten, die auf eine konventionelle
Therapie oder ein Biologikum unzureichend angesprochen haben, nicht mehr
darauf ansprechen oder diese nicht vertragen haben. In der mindestens
8-wöchigen Induktionsphase werden 10 mg Tofacitinib BID empfohlen,
gefolgt von einer Erhaltungstherapie, in der 5 mg oder 10 mg zweimal
täglich gegeben werden.[1] Xeljanz® ist damit der erste orale
Januskinase-(JAK)-Inhibitor, der in der Europäischen Union für die
Behandlung von Patienten mit mittelschwerer bis schwerer aktiver CU
zugelassen ist.
In seiner Zulassungsentscheidung stellte der
Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen
Arzneimittelagentur (EMA) einen signifikanten klinischen Nutzen von
Xeljanz® (Tofacitinib) für Patienten mit Colitis ulcerosa, im Vergleich
zu bereits vorhandenen Therapieoptionen, fest.[1]
Colitis
ulcerosa ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des Dickdarms, die
in jedem Alter auftreten kann, oft schwer zu behandeln ist und viele
Aspekte des täglichen Lebens der Betroffenen beeinflusst. „Bislang
konnte Patienten mit mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis
ulcerosa keine zielgerichtete, orale Therapie angeboten werden, die auch
eine steroid-freie Remission bewirken kann. Das OCTAVE-Studienprogramm
hat gezeigt, dass mit dem Januskinase-Inhibitor Tofacitinib genau das
nun möglich wird“, sagt Dr. Sylvia Nanz, Medizinische Direktorin bei
Pfizer Österreich. „Die Zulassung in der europäischen Union bringt
Patienten eine wichtige neue Behandlungsoption. Wir hoffen, dass
Xeljanz® mit seinem innovativen Wirkmechanismus und der oralen
Darreichungsform nun entscheidend zur Verbesserung der Lebensqualität
vieler Patienten beitragen kann“, ergänzt Dr. Richard Öllinger, Country
Lead Inflammation & Immunology bei Pfizer Österreich.
Die
Zulassung basiert auf den Daten der drei randomisierten, doppelblinden,
placebokontrollierten Phase-III-Studien OCTAVE Induction 1, OCTAVE
Induction 2 und OCTAVE Sustain aus dem globalen klinischen
Entwicklungsprogramm OCTAVE (Oral Clinical Trials for tofAcitinib in
ulceratiVE colitis), sowie der offenen Phase III-Verlängerungsstudie
OCTAVE Open.[2,3] Die Studien zeigen, dass unter Therapie mit Xeljanz®
(Tofacitinib) vs. Placebo nach 8 und 52 Wochen signifikant mehr
Patienten eine Mukosaheilung sowie eine Remission ohne rektale Blutungen
erreichen (Woche 8: Xeljanz 10 mg vs. Placebo: Remission 17,6% vs. 6%;
Mukosaheilung 29,9% vs. 13,7%. Woche 52: Xeljanz 10 mg/5 mg vs. Placebo:
Mukosaheilung 45,7 %/37,4 % vs. 13,1%). Signifikant mehr Patienten vs.
Placebo erreichen zudem eine Remission ohne Einnahme von
Kortikosteroiden für mindestens 4 Wochen vor dem Termin in Woche 24 und
Woche 52 (Woche 52: Xeljanz 10 mg/5 mg vs. Placebo: Steroidfreie
Remission 47,3 %/35,4 % vs. 5,1 %). [2,4]
Über Tofacitinib (Xeljanz®)
Tofacitinib
gehört zur Medikamentenklasse der JAK-Inhibitoren. Das Medikament ist
in der EU aktuell für drei Indikationen zugelassen. Bereits 2017
erfolgte die Zulassung durch die europäische Arzneimittelagentur (EMA)
für Tofacitinib in Kombination mit Methotrexat (MTX) zur Behandlung von
erwachsenen Patienten mit mittelschwerer bis schwerer aktiver
rheumatoider Arthritis (RA), die nicht auf Antirheumatika der
DMARD-Klasse ansprachen oder intolerant waren, sowie als Monotherapie im
Falle einer MTX-Intoleranz oder wenn eine Behandlung mit MTX nicht
angezeigt war.[5] Im Juni 2018 wurde Tofacitinib zudem in Kombination
mit MTX zur Behandlung erwachsener Patienten mit aktiver
Psoriasisarthritis (PsA), die nicht auf vorherige DMARD-Therapien
ansprachen oder diese nicht vertragen haben, durch die EMA
zugelassen.[5] Tofacitinib als JAK-Inhibitor wirkt auf den
JAK-Signalweg, indem es im Zellinneren eine Signalkaskade unterbricht,
die bei Entzündungsprozessen eine Rolle spielt. Dabei wird über eine
Hemmung der Gentranskription im Zellkern die Ausschüttung
entzündungsfördernder Substanzen (Zytokine) vermindert.
Über Colitis ulcerosa
Colitis
ulcerosa ist eine chronisch entzündliche Darmerkrankung (CED). In
Österreich sind zwischen 40.000 und 80.000 Menschen von einer CED
betroffen.[6,7,8,9,10] Zu den Symptomen von Colitis Ulcerosa gehören
u.a. chronischer Durchfall mit Blut und Schleim, Unterleibsschmerzen und
-krämpfe sowie Fieber und Gewichtsverlust.[11] Dadurch kann eine CU
erhebliche Auswirkungen auf das Berufs- und Sozialleben der Patienten
haben.[12] Die Krankheit bricht häufig bei jungen Erwachsenen im Alter
von 15 - 30 Jahren aus, wobei sich eine zweite Häufung der Erstdiagnosen
bei 50 - 70-jährigen erkennen lässt – Männer und Frauen sind dabei in
gleichem Maße betroffen.[13]
Pfizer – Gemeinsam für eine gesündere Welt
Wenn
Menschen krank werden, kann sich vieles für sie verändern – ein oft
schwieriger Weg beginnt. Bei Pfizer arbeiten rund 97.000 Mitarbeiter
weltweit daran, Patienten auf diesem Weg zu unterstützen. Sie
erforschen, entwickeln, produzieren und vertreiben moderne Arzneimittel
und Impfstoffe zur Behandlung oder Vorbeugung von Krebs,
Herz-Kreislauferkrankungen, chronisch-entzündlichen Erkrankungen,
seltenen Erkrankungen und Infektionen. Der Unternehmens-Hauptsitz von
Pfizer liegt in New York. In Österreich beschäftigt Pfizer derzeit rund
520 Mitarbeiter an zwei Standorten: Dem Vertriebsstandort in Wien und
dem Produktionsstandort für Impfstoffe in Orth an der Donau. Um mehr
über Pfizer zu erfahren, besuchen Sie uns auf www.pfizer.at oder folgen Sie uns auf Twitter unter @pfizeraustria.
Quellen
[1] Pfizer. Data on File. European Commission Approval Letter.
[2] Sandborn WJ, et al. N Engl J Med. 2017;376(18):1723-1736.
[3] Long-Term Study Of CP-690,550 In Subjects With Ulcerative Colitis (OCTAVE). Online verfügbar unter: https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT01470612?term=octave+open&rank=1. [Letzter Zugriff: August 2018].
[4] Dubinsky MC et al. P449, World Congress of Gastroenterology, American College of Gastroenterology, 13.-18. Oktober, 2017, Orlando, FL, USA.
[5] XELJANZ Fachinformation. Online verfügbar unter: https://www.pfizer.at/unternehmen/rezeptpflichtige-medikamente/xeljanz/ [Letzter Zugriff: August 2018].
[7] Journal of Crohn‘s and Colitis (2013) 7, 58–69; W.Petritsch et al.; "Incidence of inflammatory bowel disease in the province of Styria, Austria, from 1997 to 2007: A population-based study"
[8] Crohn’s and Colitis Foundation. What is Ulcerative Colitis. Available at: http://www.crohnscolitisfoundation.org/what-are-crohns-and-colitis/what-is-ulcerative-colitis/ [Letzter Zugriff: August 2018].
[9] Burisch J, et al. J Crohns Colitis, 7(4), 322-337.
[10] NHS Choices. Ulcerative colitis: Living with. Online verfügbar unter: https://www.nhs.uk/conditions/ulcerative-colitis/living-with/ [Letzter Zugriff: August 2018]
[11] Hanauer SB. N Engl J Med. 1996;334(13):841-8.
[12] Irvine EJ. Inflamm Bowel Dis. 2008;14(4):554-563.
[13] Ordás I, et al. Lancet. 2012;380:1606-1619.
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