06. November 2025
Berlin, [05. November 2025] – Vom 2. bis 5. Oktober 2025 stand Berlin im Zeichen der 17. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN). Unter dem Leitgedanken „Zeitenwende in der Nephrologie“ diskutierten Expertinnen und Experten aus Klinik, Forschung und Industrie aktuelle Herausforderungen und Zukunftsaussichten dieses sich wandelnden Fachgebiets. CSL Vifor griff mit dem eigenen Programmtitel „Nephrologie neu denken – Innovationen für heute und morgen“ das Kongressmotto auf und brachte sich mit einem vielseitigen Symposiums-Programm in die fachliche Debatte ein. Die Themen reichten von CKD-aP (mit chronischer Nierenkrankheit assoziiertem Pruritus) und ANCA-assoziierter Vaskulitis (AAV) über Hyperkaliämie bis hin zur IgA-Nephropathie (IgAN). Ein besonderes Highlight war das interaktive Mittagssymposium am Freitag „fasziNIERENd: Abenteuer CKD-Patient – Interaktive Falldiskussion zum Rare Disease Management“. Hier wurden komplexe Fallbeispiele diskutiert, die den Teilnehmenden praxisnahe Einblicke in das Management seltener Nierenerkrankungen gaben. Große Resonanz fand zudem die interaktive Meet-the-Expert(s)-Session „CKD-Symptome digital managen – aber wie?“, die zum offenen Austausch und zur Diskussion einlud.
CKD-assoziierter Pruritus: unterschätztes Symptom mit hoher Belastung
Ein Schwerpunkt des Kongressprogramms von CSL Vifor lag auf seltenen, aber für Betroffene stark belastenden Krankheitsbildern – darunter der CKD-aP, ein chronischer Juckreiz, der viele Hämodialyse-Patienten betrifft. Im Rahmen des Symposiums „Erkrankungen, die unter die Haut gehen“ präsentierte Dr. med. Stefan Büttner (Klinikum Aschaffenburg-Alzenau) in seinem Vortrag „Neue Studiendaten zu CKD-aP: Wen juckt’s?“ aktuelle Real-World-Daten (RWE) zu dieser Symptomatik und der möglichen Behandlung mit Difelikefalin (KAPRUVIA®)1. Büttner betonte den erheblichen Einfluss des chronischen Juckreizes auf die Lebensqualität von Hämodialyse-Patienten2-4 und wies auf die oft unterschätzte Prävalenz hin: Mehr als die Hälfte der Betroffenen leide demnach unter CKD-aP, viele sprächen das Symptom jedoch nicht an – und rund 41 % blieben unbehandelt. Büttner machte deutlich, dass hier dringender Handlungsbedarf bestehe, um die Versorgungslücke zu schließen.
„Chronischer Juckreiz bei Dialysepatienten ist viel häufiger, als wir lange angenommen haben –
und er beeinträchtigt die Lebensqualität massiv.“
Dr. med. Stefan Büttner, Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie, Klinikum Aschaffenburg-Alzenau
Meet the Expert(s): Digitalisierung als Chance für das Symptom-Management
Auf großes Interesse stieß auch die interaktive Meet-the-Expert(s)-Session „CKD-Symptome digital managen – aber wie?“. Die Teilnehmenden diskutierten über die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung in der Nephrologie. Dabei stand die Frage im Vordergrund, wie sich die Symptome von CKD-Patienten systematisch und digital erfassen lassen. Eine mögliche Lösung: eine App zur Dokumentation von Symptomen, Ernährung und Medikation, verknüpfbar mit Praxissoftware wie Nephro 7.
Wichtige Erkenntnisse aus der Diskussion:
Hyperkaliämie im Fokus – moderne Strategien für das Kalium-Management
Im Mittagssymposium „Das Zünglein an der Waage“ ging Prof. Dr. med. Markus Tölle (Charité Berlin) auf das Risiko einer Hyperkaliämie (HK) unter maximaler RAASi-Therapie ein. Das Management dieses Ereignisses veranschaulichte er anhand eines Patientenfalls mit einer CKD und einer Herzinsuffizienz (HI) vom HFrEF-Typ. Die unter maximaler RAAS-Blockade auftretende HK wurde mit Patiromer (VELTASSA®), einem odernen Kaliumbinder, behandelt, ohne, dass die RAASi-Therapie davon beeinträchtigt wurde. Zudem hob er die DIAMOND-Studie hervor, die die leitliniengerechte RAASi-Therapie unter Patiromer belegt5.
Im Weiteren ging Prof. Tölle auch auf andere Behandlungsmöglichkeiten ein, wie den klassisch angewendeten Natrium-Polystyren-Sulfonat (SPS), dessen Anwendung jedoch durch gastrointestinale Nebenwirkungen und mangelnde Eignung für eine Langzeittherapie limitiert ist. Fokus der Diskussion war zudem ein weiterer moderner Kaliumbinder, Sodium Zirconium Cyclosilicate (SZC). Aufgrund von Sicherheitssignalen in mehreren Studien (darunter REALIZE-K-Studie) hatte die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) aus dem European Union Risk Management Plan (EU RMP) für die Fachinformation die Empfehlung abgeleitet, bei bekannter Herzinsuffizienz mit der Gabe von SZC Vorsicht walten zu lassen6,7. Im Gegensatz dazu stehen die Daten der DIAMOND Post-hoc-Analyse für Patiromer, die auf günstigere Signale in dieser vulnerablen Patientengruppe hinweisen8.
„Das Absetzen einer RAS-Blockade wegen Hyperkaliämie verschlechtert die Prognose – besser ist es,
die Therapie mit Kaliumbindern zu sichern.“
Prof. Dr. med. Markus Tölle, Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie, Charité Berlin
Auch Prof. Dr. med. Jan T. Kielstein, Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie im Klinikum Braunschweig, unterstrich im Rahmen des „fasziNIERENd: Abenteuer CKD-Patient“-Symposiums die kritische Bedeutung der Kalium-Homöostase für die Herzfunktion und die Herzgesundheit hervor. In seinem Vortrag „Hypo oder Hyper?“ machte er deutlich, dass sowohl Hypokaliämie als auch Hyperkaliämie ernsthafte Gefahren für Patienten darstellen und eine frühzeitige Erkennung sowie schnelle Korrektur unerlässlich sind9,10. Dabei betonte er die zentrale Rolle der Kaliummessung im Serum. Wie Prof. Tölle hob auch er die Besonderheiten der DIAMOND-Studie, speziell ihre Subgruppen-Analyse, hervor.
Beide Vorträge führten eindrücklich vor Augen, wie anspruchsvoll die Kontrolle der Kalium-Homöostase ist und dass diese ein umfassendes, multifaktorielles Management erfordert. Moderne Kaliumbinder stellen dabei eine wichtige Säule dar, um kardiorenale Therapieoptionen zu erhalten und die Prognose der Patienten maßgeblich zu verbessern11. Ergänzend sei es wichtig, die Kaliumaufnahme über die Ernährung zu verringern und früh therapeutisch einzugreifen.
Referenzen
1. Kapruvia® Fachinformation, Stand Mai 2022.
2. Hu X, et al. Medicine (Baltimore). 2018; 97(21): e10633.
3. Rayner HC, et al. Clin J Am Soc Nephrol. 2017; 12(12): 2000-2007.
4. Aresi G, et al. J Pain Symptom Manage. 2019; 58(4): 578-586 e2.
5. Butler J, et al. Eur Heart J. 2022; 43(41): 4362-4373.
6. European Union Risk Management Plan (EU RMP) – Lokelma®
7. Lokelma® Fachinformation, Stand Juli 2025.
8. Kalogeropoulos AP, et al. Eur J Heart Fail. 2025.
9. Jons C, et al. N Engl J Med. 2025.
10. Greene SJ, et al. Eur J Heart Fail. 2025.
11. Kidney Disease: Improving Global Outcomes CKDWG. Kidney Int. 2024; 105(4S): S117-S314.
DE-NA-2500130
CSL Vifor – ein starker Partner für die Nephrologie der Zukunft
Die DGfN-Jahrestagung 2025 hat erneut gezeigt, wie dynamisch sich die nephrologische Forschung entwickelt. Der interdisziplinäre Austausch und innovative Therapieansätze unterstreichen die zentrale Bedeutung gezielter und evidenzbasierter Behandlungsstrategien für CKD-Patienten. Mit einem breiten Themenspektrum und interaktiven Formaten leistete CSL Vifor einen wichtigen Beitrag dazu, neue Impulse zu setzen und den Dialog zwischen Ärzten, Pflegekräften und Industriepartnern zu fördern – mit dem Ziel, die Patientenversorgung kontinuierlich zu verbessern.
Über CSL Vifor
CSL Vifor ist ein weltweit tätiges Pharmaunternehmen in den Therapiegebieten Eisenmangel, Dialyse, Nephrologie und seltene Krankheiten. Wir sind spezialisiert auf strategische globale Partnerschaften, Einlizenzierungen und die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Therapien für die Präzisionsmedizin. Es ist unser Ziel, Patienten auf der ganzen Welt zu einem besseren und gesünderen Leben zu verhelfen. Der Hauptsitz von CSL Vifor befindet sich in St. Gallen, Schweiz. Zu CSL Vifor gehört auch das gemeinsame Unternehmen Vifor Fresenius Medical Care Renal Pharma (mit Fresenius Medical Care). Die Muttergesellschaft CSL (ASX:CSL; USOTC:CSLLY) mit Hauptsitz in Melbourne, Australien, beschäftigt 30.000 Mitarbeiter und versorgt Menschen in mehr als 100 Ländern mit ihren lebensrettenden Therapien. Weitere Informationen über CSL Vifor finden Sie unter www.cslvifor.com.
Pflichtangaben gemäß § 4 Heilmittelwerbegesetz (HWG)
Kapruvia® 50 Mikrogramm/ml Injektionslösung.
Wirkstoff: Difelikefalin (als Acetat). Zusammensetzung: Jede Durchstechflasche mit 1 ml enthält 50 Mikrogramm Difelikefalin (als Acetat). Sonstige Bestandteile: Essigsäure (zur pH-Wert-Einstellung), Natriumacetat-Trihydrat (zur pH-Wert-Einstellung), Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Kapruvia® ist zur Behandlung von mäßigem bis schwerem Pruritus bei erwachsenen CKD-Hämodialysepatienten indiziert. Zur Anwendung im Hämodialyse-Zentrum gegen Ende der Dialyse. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Warnhinweise: Kapruvia® kann Schwindelgefühl und Benommenheit verursachen, was die Reaktionsfähigkeit beeinflussen kann. Nebenwirkungen: Häufig (≥1/100, <1/10): Somnolenz, Parästhesie. Gelegentlich (≥1/1.000, <1/100): Veränderungen des Gemütszustands, Schwindelgefühl; Kopfschmerzen, Übelkeit; Durchfall. Verschreibungspflichtig. Bitte lesen Sie vor Verordnung von Kapruvia® die Fachinformation. Pharmazeutischer Unternehmer, Inhaber der Zulassung: Vifor Fresenius Medical Care Renal Pharma France, 100–101 Terrasse Boieldieu, Tour Franklin La Défense 8, 92042 Paris La Défense Cedex, Frankreich. Stand der Information: Mai 2022.
Pflichtangaben nach §4 Heilmittelwerbegesetz (HWG)
VELTASSA® 1,0 g / 8,4 g / 16,8 g / 25,2 g
Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen.
Wirkstoff: Patiromer (als Patiromer-Calcium-Sorbitol-Hydrat (Patiromer Sorbitex Calcium)). Zusammensetzung: Jeder Beutel enthält 1,0 g Patiromer (als Patiromer-Calcium-Sorbitol-Hydrat (Patiromer Sorbitex Calcium)). Jeder Beutel enthält 8,4 g Patiromer (als Patiromer-Calcium-Sorbitol-Hydrat (Patiromer Sorbitex Calcium)). Jeder Beutel enthält 16,8 g Patiromer (als Patiromer-Calcium-Sorbitol-Hydrat (Patiromer Sorbitex Calcium)). Jeder Beutel enthält 25,2 g Patiromer (als Patiromer-Calcium-Sorbitol-Hydrat (Patiromer Sorbitex Calcium)). Sonstige Bestandteile: Xanthangummi. Anwendungsgebiete: Behandlung einer Hyperkaliämie bei Erwachsenen und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Nebenwirkungen: Häufig: Hypomagnesiämie, Obstipation*, Diarrhö*, Abdominalschmerz, Flatulenz*, Übelkeit (*Nebenwirkungen, die auch in pädiatrischen klinischen Studien aufgetreten sind). Gelegentlich: Erbrechen. Häufigkeit nicht bekannt: Überempfindlichkeit. VERSCHREIBUNGSPFLICHTIG. Fachinformation beachten. Pharmazeutischer Unternehmer: Vifor Fresenius Medical Care Renal Pharma France, 100-101 Terrasse Boieldieu, Tour Franklin La Défense 8, 92042 Paris La Défense Cedex, Frankreich. Stand der Information: Juni 2024

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