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Presseinformation Sanofi-Aventis Deutschland GmbH

02. November 2022

 

Proteinurie unklarer Genese: Morbus Fabry abklären

Frankfurt, 31. Oktober 2022. Bei einem 30-jährigen Mann wurde im Rahmen einer betriebsärztlichen Untersuchung eine Proteinurie festgestellt. Um die Ursache abzuklären, wurde er zu einem Nephrologen überwiesen. Da sich zu der Proteinurie weitere für Morbus Fabry typische Symptome gesellten, u.a. eine verminderte Belastbarkeit, Anhidrose, postprandiale Schmerzen, Brennschmerzen in Händen und Füßen, Angiokeratome periumbilikal sowie Tinnitus und Hörsturz, stellte sich der Patient direkt in einem Fabry-Zentrum vor. Dort wurde die Diagnose schließlich laborchemisch, bioptisch und molekularbiologisch bestätigt. So sei die Aktivität der Alpha-Galaktosidase A (αGalA) fast nicht mehr messbar und der Fabry-spezifische Biomarker Lyso-GL-3 (= Gb3) deutlich erhöht gewesen, so Univ.-Prof. Dr. Dr. Eva Brand auf einem Symposium im Rahmen der diesjährigen DGfN-Jahrestagung. Weiter führte die Nephrologin vom Universitätsklinikum Münster aus:

Univ.-Prof. Dr. Dr. med. Eva Brand - Universitätsklinikum Münster
“Klassische Fabry-Männer bei denen die αGalA-Konzentration sehr niedrig oder gar nicht mehr nachweisbar ist, sollten früh behandelt werden, bevor Organschäden vorliegen.“  1

Nierenbeteiligung bioptisch bestätigt
Neben der Proteinurie wurde die nephrologische Beteiligung mittels Nierenbiopsie zusätzlich histologisch bestätigt. Es zeigten sich globale Glomerulosklerosen und eine geringgradige interstitielle Fibrose. Im elektronenmikroskopischen Bild konnten die für einen Morbus Fabry typischen Zebrabodies in den Podozyten nachgewiesen werden.1 Die Kasuistik entspricht dem Verlauf der Hälfte aller klassischen männlichen Fabry-Patienten, die im Alter von 35 Jahren eine renale Manifestation aufweisen. Da bei dem betroffenen Patienten eindeutig eine durch die lysosomale Speicherkrankheit verursachte Multisystemerkrankung vorlag, war die Indikation für eine Therapie gegeben.1 Aktuell stehen zwei unterschiedlich dosierte Präparate für die Enzymersatztherapie für alle Patienten zur Verfügung sowie eine Chaperontherapie für etwa ein Drittel der Patienten mit ansprechender Mutation. Für die Enzymersatztherapie mit Agalsidase beta (Fabrazyme®) konnte gezeigt werden, dass sich der Verlust der Nierenfunktion langfristig verlangsamen lässt.2

Über Morbus Fabry

Morbus Fabry ist eine seltene X-chromosomal vererbte Stoffwechselstörung aus der Gruppe der lysosomalen Speicherkrankheiten.4 Die Inzidenz beträgt ca. 1:40.000. Der Erkrankung liegt ein genetisch bedingter Mangel des lysosomalen Enzyms α-Galaktosidase A (αGalA) zugrunde.4 Die Folge: αGalA baut das Stoffwechselprodukt GL-3 (= GB3) nicht zu Lactosylceramid ab, GL-3 speichert sich in den Lysosomen an und beeinträchtigt zunehmend die Zellfunktion. Ein Morbus Fabry im Frühstadium ist häufig gekennzeichnet durch neuropathische Schmerzen, Hypohidrose, gastrointestinale Probleme (die einen Reizdarm imitieren können) und Angiokeratome.4 Im weiteren Verlauf kann es zu multiplen Organschäden kommen, die zu Niereninsuffizienz, Herzversagen und Schlaganfällen führen können.

Referenzen
[1] Symposium von Sanofi “Schlafende Zebras wecken - Anhand praktischer Fälle Morbus Fabry frühzeitig diagnostizieren und behandeln“ auf der 14. Jahrestagung der DGfN am 17. Oktober 2022 in Berlin
[2] Germain DP et al. J Med Genet. 2015:52: 353-358

Über Sanofi
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