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Presseinformation AstraZeneca GmbH

14. September 2022

 

Therapie der Herzinsuffizienz: AstraZeneca setzt neue Maßstäbe

Hamburg, 12. September 2022. Während des diesjährigen Kongresses der European Society of Cardiology (ESC) wurden gleichzeitig 12 neue Peer-Reviewed-Publikationen zu Dapagliflozin (Forxiga®) bei Herzinsuffizienz (HF) veröffentlicht, 11 davon zur Studie DELIVER von AstraZeneca.1-12 Eine dieser Arbeiten stellte die Ergebnisse einer präspezifierten gepoolten Analyse von Daten aus den Studien DELIVER und DAPA-HF vor.2 Sie zeigte unter anderem, dass sich unter dem SGLT2-Inhibitor Dapagliflozin unabhängig von der Größe der Ejektionsfraktion das Gesamtmortalitätsrisiko um relativ 10 % gegenüber Placebo verringerte.2 Zudem ist Dapagliflozin das erste Arzneimittel zur Therapie der symptomatischen HF, das einen kardiovaskulären Mortalitätsvorteil über das gesamte Spektrum der linksventrikulären Ejektionsfraktion gezeigt hat.1,2,13

Die Ergebnisse der präspezifizierten gepoolten Analyse von Daten aus den Studien DELIVER und DAPA-HF wurden kürzlich in der Fachzeitschrift Nature Medicine veröffentlicht. Hinsichtlich der linksventrikulären Ejektionsfraktion schlossen diese beiden Studien jeweils unterschiedliche HF-Patient:innenkollektive ein (> 40 % in DELIVER, ≤ 40 % in DAPA-HF).2 Die Gesamtpopulation der gepoolten Analyse umfasste 11.007 Patient:innen mit durchschnittlicher Ejektionsfraktion von 44 %. In diesem Kollektiv war der Einsatz von Dapagliflozin mit einer Reduktion des Risikos für kardiovaskulären Tod um relativ 14 % assoziiert (HR = 0,86; 95 %-KI: 0,76–0,97; p = 0,01; ARR = 1,5 %) .2 Das Risiko für Gesamtmortalität verringerte sich unter Dapagliflozin um relativ 10 % gegenüber Placebo (HR = 0,90; 95 %-KI: 0,82–0,99; p = 0,03; ARR = 1,5 %).2 Mit diesen Ergebnissen ist Dapagliflozin das erste und einzige Arzneimittel zur Therapie der HF, das bei HF-Patient:innen über das gesamte Spektrum der Ejektionsfraktion sowohl einen signifikanten kardiovaskulären als auch einen signifikanten Gesamtmortalitätsvorteil gezeigt hat.2

Die Studie DELIVER untersuchte die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Dapagliflozin bei 6.263 Patient:innen mit HF und leicht reduzierter oder erhaltener linksventrikulärer Ejektionsfraktion von über 40 %.1 Wie ein Fachartikel im New England Journal of Medicine ausführt, bewirkte der Einsatz von Dapagliflozin gegenüber Placebo in diesem Patient:innenkollektiv eine Reduktion des primären kombinierten Endpunkts aus kardiovaskulärem Tod oder Verschlechterung der HF um 18 % (Hazard Ratio [HR] = 0,82; 95 %-Konfidenzintervall [KI]: 0,73-0,92; p<0,001, absolute Risikoreduktion [ARR] = 3,1 %).1 Die mediane Nachbeobachtungszeit lag bei 2,3 Jahren.1 Die Ergebnisse aus der Studie DELIVER bestätigten zudem das gute Sicherheitsprofil von Dapagliflozin.1 Im aktuellen Nachbeobachtungszeitraum der Studie traten keine neuen Sicherheitssignale auf.1

Eine der zwölf genannten Publikationen lieferte zudem Erkenntnisse zur Umsetzung von Leitlinienempfehlungen im Versorgungsalltag von Patient:innen mit HF. Grundlage bilden die Daten der multinationalen Beobachtungsstudie EVOLUTION HF mit über 250.000 Teilnehmer:innen. Diese Studie, die Daten aus den USA, Japan und Schweden einbezieht, kam zu der Erkenntnis, dass im ärztlichen Alltag Verbesserungspotenzial dahingehend besteht, neue Therapien wie Dapagliflozin mit nachgewiesenem Nutzen früher und häufiger in der symptomatischen Therapie der HF einzusetzen.12 Die Autor:innen schlussfolgerten, dass eine Veränderung im Verordnungsverhalten die Chance böte, das Leben von HF-Patient:innen weiter zu verbessern.12

Referenzen

1. Solomon SD et al. New England Journal of Medicine 2022; DOI: 10.1056/NEJMoa2206286:
2. Jhund PS et al. Nature Medicine 2022; DOI: 10.1038/s41591-022-01971-4:
3. Peikert A et al. Circulation: Heart Failure 2022; DOI: 10.1161/CIRCHEARTFAILURE.122.010080:
4. Ostrominski JW et al. European Journal of Heart Failure 2022; DOI: 10.1002/ejhf.2652:
5. Myhre PL et al. JACC: Heart Failure 2022; DOI: 10.1016/j.jchf.2022.08.007:
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8. Vaduganathan M et al. Journal of the American College of Cardiology 2022; DOI: 10.1016/j.jacc.2022.08.745:
9. Cunningham JW et al. Journal of the American College of Cardiology 2022; DOI: 10.1016/j.jacc.2022.07.021:
10. Butt JH et al. Journal of the American College of Cardiology 2022; DOI: 10.1016/j.jacc.2022.08.718:
11. Vaduganathan M et al. The Lancet 2022; 400: 757-767.
12. Savarese G et al. J Am Coll Cardiol HF 2022; DOI: 10.1016/j.jchf.2022.08.009:
13. McMurray JJ et al. New England Journal of Medicine 2019; 381: 1995-2008.
14. DELIVERing Progress in Heart Failure with Preserved Ejection Fraction
15. Lam CS & Solomon SD. Circulation 2022; DOI: 10.1161/CIRCULATIONAHA.122.062022:
16. AstraZeneca. Data on File. Februar 2020.
17. Dickstein K et al. Eur Heart J 2008; 29: 2388-2442.
18. Travessa AMR & de Menezes Falcao LF. American Journal of Therapeutics 2016; 23: e531-e549.
19. Virani SS et al. Circulation 2020; 141: e139-e596.
20. Vos T et al. The Lancet 2017; 390: 1211-1259.
21. Cleveland Clinic [Internet]. Verfügbar unter: https://my.clevelandclinic.org/health/diseases/17069-heart-failure-understanding-heart-failure [Letzter Zugriff: 10.08.2022].
22. Dunlay SM et al. Nature Reviews Cardiology 2017; 14: 591-602.
23. Triposkiadis F et al. European journal of heart failure 2016; 18: 744-758.
24. Mamas MA et al. European journal of heart failure 2017; 19: 1095-1104.
25. Azad N & Lemay G. J Geriatr Cardiol 2014; 11: 329-337.
26. Solomon SD et al. European journal of heart failure 2021; 23: 1217-1225.
27. Clinicaltrials.gov [Internet]. Verfügbar unter: https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT03619213 [Letzter Zugriff: 10.08.2022].
28. McMurray JJ et al. European journal of heart failure 2019; 21: 665-675.
29. Heerspink HJ et al. New England Journal of Medicine 2020; 383: 1436-1446.
30. Wiviott SD et al. New England Journal of Medicine 2019; 380: 347-357.
31. Mayo Clinic [Internet]. Verfügbar unter: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/heart-failure/symptoms-causes/syc-2037314 [letzter Zugriff: 10.08.2022].
32. Centers for Disease Control and Prevention (CDC) [Internet]. Verfügbar unter: https://www.cdc.gov/diabetes/library/socialmedia/infographics/diabetes.html [Letzter Zugriff: 10.08.2022].
33. National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases (NIDDK) [Internet]. Verfügbar unter: https://www.niddk.nih.gov/health-information/kidney-disease/heart-disease [Letzter Zugriff: 10.08.2022].
34. Clinicaltrials.gov [Internet]. Verfügbar unter: https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT04564742 [Letzter Zugriff: 10.08.2022].

Anmerkungen:

Herzinsuffizienz (HF)

Weltweit sind etwa 64 Millionen Menschen von HF betroffen, von denen mindestens die Hälfte eine reduzierte EF hat, darunter etwa 15 Millionen in der EU, sechs Millionen in den USA und 13,7 Millionen behandelte Erwachsene in China.16-20 Die Einteilung der HF erfolgt auf Grundlage der Ejektionsfraktion (EF), einem Maß für den Prozentsatz des Blutes, das vom Herzen bei jeder Kontraktion ausgeworfen wird: HFrEF (LVEF ≤ 40 %), HFmrEF (LVEF 41-49 %) und HFpEF (LVEF ≥ 50 %).21,22 HF mit einer LVEF von über 40 % macht etwa die Hälfte aller HF-Fälle aus und tritt besonders häufig bei Patient:innen mit Bluthochdruck, T2D, Adipositas, metabolischem Syndrom oder CKD auf.22,23 HF ist nach wie vor ebenso tödlich wie einige der häufigsten Krebsarten bei Männern (Prostata- und Blasenkrebs) und Frauen (Brustkrebs).24 Chronische HF ist die häufigste Ursache für Krankenhausaufenthalte bei Menschen über 65 Jahren und stellt eine erhebliche klinische und wirtschaftliche Belastung dar.25

DELIVER
DELIVER war eine internationale, randomisierte, doppelblinde, parallele, placebokontrollierte, ereignisgesteuerte Phase-III-Studie zur Untersuchung der Wirksamkeit von Dapagliflozin im Vergleich zu Placebo bei der Behandlung von HF-Patient:innen mit einer LVEF von mehr als 40 % mit oder ohne T2D. Dapagliflozin wurde einmal täglich zusätzlich zur Hintergrundtherapie verabreicht (regionale Standardtherapie für alle Komorbiditäten, einschließlich Diabetes und Bluthochdruck, mit Ausnahme der gleichzeitigen Anwendung eines Natrium-Glukose-Cotransporter-2-Inhibitors [SGLT2]).26 DELIVER ist die bisher größte klinische Studie bei HF-Patient:innen mit einer EF von über 40 %, an der 6.263 Patient:innen teilnahmen.26,27

Der primäre Endpunkt war die Zeit bis zum Auftreten eines kardiovaskulären Todes, einer Krankenhauseinweisung wegen HF (hHF) oder eines dringenden Arztbesuchs wegen HF. Der sekundäre Endpunkt umfasst die Gesamtzahl der HF-Ereignisse (hHF oder dringender Arztbesuch wegen HF) und den kardiovaskulären Tod, die Veränderung des Gesamtsymptom-Scores des Kansas City Cardiomyopathy Questionnaire nach acht Monaten gegenüber dem Ausgangswert, die Zeit bis zum Auftreten des kardiovaskulären Todes und die Zeit bis zum Auftreten des Todes jeglicher Ursache.26

DAPA-HF

DAPA-HF (Dapagliflozin And Prevention of Adverse outcomes in Heart Failure) war eine internationale, multizentrische, randomisierte, doppelblinde Parallelgruppenstudie bei Patient:innen mit HFrEF sowohl mit als auch ohne Typ-2-Diabetes. Die Studie wurde aufgesetzt, um den Effekt von Dapagliflozin (10 mg einmal täglich) im Vergleich zu Placebo als Zusatz zum Behandlungsstandard zu untersuchen. Der zusammengesetzte primäre Studienendpunkt ist definiert als Zeit bis zum ersten Auftreten von kardiovaskulär bedingtem Tod, Hospitalisierung aufgrund von Herzinsuffizienz oder notfallmäßigem Arztkontakt wegen Herzinsuffizienz.28

EVOLUTION HF

EVOLUTION HF ist die erste Studie, die den Einsatz von Dapagliflozin und anderen, von Leitlinien empfohlenen Arzneimitteln zur Therapie der Herzinsuffizienz im Praxisalltag untersucht hat. Berücksichtigt wurden darin Daten von über 250.000 HF-Patient:innen aus den USA, Japan und Schweden, die im Zeitraum zwischen 2020 und 2022 nach Entlassung aus dem Krankenhaus auf ein entsprechendes Arzneimittel zur Behandlung der symptomatischen Herzinsuffizienz eingestellt wurden.12

Forxiga®

Forxiga® (Dapagliflozin) ist der erste SGLT2-Inhibitor seiner Klasse und wird einmal täglich oral verabreicht. Die Forschung hat gezeigt, dass Dapagliflozin kardiorenale Erkrankungen vorbeugt, sie hinauszögert und gleichzeitig die Organe schützt - wichtige Erkenntnisse angesichts der zugrunde liegenden Zusammenhänge zwischen Herz, Nieren und Bauchspeicheldrüse.13,29,30 Die Schädigung von einem dieser Organe kann zum Versagen der anderen Organe führen und trägt damit zu den weltweit führenden Todesursachen bei, darunter T2D, HF und CKD.20,31-3

Basierend auf den Ergebnissen der DECLARE-TIMI 58 Phase-III-Studie ist Dapagliflozin in den USA als Ergänzung zu einer Diät und Bewegung zugelassen, um die Blutzuckerkontrolle bei Erwachsenen mit T2D zu verbessern und bei T2D das Risiko von hHF oder kardiovaskulärem Tod zu verringern, wenn es zusätzlich zur Standardbehandlung verabreicht wird.30 Auf Grundlage der Ergebnisse der Phase-III-Studien DAPA-HF und DAPA-CKD ist Dapagliflozin auch für die Behandlung von HFrEF und die Behandlung von CKD zugelassen. In der Europäischen Union ist Dapagliflozin bei Erwachsenen und Kindern im Alter von 10 Jahren und älter zur Therapie von unzureichend kontrolliertem T2D in Ergänzung zu einer Diät und Bewegung zugelassen; als Monotherapie (wenn Metformin als ungeeignet erachtet wird) und in Kombination mit anderen Arzneimitteln zur Behandlung von T2D. Dapagliflozin ist auch zugelassen für die Behandlung der symptomatischen chronischen HFrEF bei Erwachsenen mit und ohne T2D und für die Behandlung von CKD bei Erwachsenen mit und ohne T2D.

DapaCare ist ein robustes Programm klinischer Studien zur Bewertung des potenziellen Nutzens von Dapagliflozin für den Schutz des Herz-Kreislaufsystems, der Nieren und Organe. Es umfasst mehr als 35 abgeschlossene und laufende Phase-IIb/III-Studien mit mehr als 35.000 Patient:innen und mehr als 2,5 Millionen Patientenjahren Erfahrung. Dapagliflozin wird derzeit in der Phase-III-Studie DAPA-MI getestet - einer ersten randomisierten kontrollierten Registerstudie ihrer Art, die Patient:innen ohne T2D nach einem akuten Myokardinfarkt (MI) oder Herzinfarkt untersucht.34

AstraZeneca in CVRM
Der Bereich Herz-Kreislauf-, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen (CVRM), der zu BioPharmaceuticals gehört, bildet einen der wichtigsten Krankheitsbereiche von AstraZeneca und ist ein wichtiger Wachstumsmotor für das Unternehmen. Indem AstraZeneca der Wissenschaft folgt, um die zugrundeliegenden Zusammenhänge zwischen Herz, Nieren und Bauchspeicheldrüse besser zu verstehen, investiert das Unternehmen in ein Portfolio von Medikamenten zum Schutz der Organe und zur Verbesserung der Ergebnisse durch Verlangsamung des Krankheitsverlaufs, Verringerung der Risiken und Bekämpfung von Komorbiditäten. Das Ziel des Unternehmens ist es, den natürlichen Verlauf von CVRM-Erkrankungen zu modifizieren oder aufzuhalten und potenziell Organe zu regenerieren und ihre Funktion wiederherzustellen, indem es weiterhin bahnbrechende wissenschaftliche Erkenntnisse liefert, die die Behandlungsmethoden und die CV-Gesundheit von Millionen von Patient:innen weltweit verbessern.

AstraZeneca
Die AstraZeneca GmbH ist die deutsche Tochtergesellschaft des britisch-schwedischen Pharmaunternehmens AstraZeneca PLC. AstraZeneca (LSE/STO/Nasdaq: AZN) ist ein globales, wissenschaftsorientiertes biopharmazeutisches Unternehmen, das sich auf die Erforschung, Entwicklung und Vermarktung von verschreibungspflichtigen Medikamenten in den Bereichen Onkologie, seltene Krankheiten und Biopharmazeutika, einschließlich Herz-Kreislauf, Nieren und Stoffwechsel sowie Atemwege und Immunologie, konzentriert. AstraZeneca mit Sitz in Cambridge, Großbritannien, ist in über 100 Ländern tätig. Die innovativen Medikamente des Unternehmens werden von Millionen von Patient:innen weltweit eingesetzt. Weitere Informationen auf astrazeneca.de

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