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Presseinformation Shire Deutschland GmbH


Hypoparathyreoidismus meets Nephrologie: Nierenfunktionsstörung als mögliche Langzeitkomplikation

Berlin, 05. November 2018 – Renale Langzeitkomplikationen unter Standardtherapie: Das ist bei Patienten mit chronischem Hypoparathyreoidismus häufig der Fall. Die Therapie mit rekombinantem humanem Parathormon [rhPTH(1-84)/Natpar®▼] stellt für Betroffene die erste hormonelle Ersatztherapie dar. Eine retrospektive Analyse zeigte, dass eine Therapie mit Natpar® die Nierenfunktion stabilisieren kann. Wie Patienten von Natpar® profitieren können, diskutierten Experten auf dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) in Berlin*.

Patienten mit Hypoparathyreoidismus leiden unter einem Mangel an Parathormon (PTH), welches normalerweise durch die Nebenschilddrüsen freigesetzt wird.1 Die häufigste Ursache für einen chronischen Hypoparathyreoidismus sind operative Eingriffe im Halsbereich, wodurch die Nebenschilddrüsen geschädigt werden können.2,3 Manche Patienten können unter bisheriger Standardbehandlung häufig nur unzureichend therapiert werden und können schwerwiegende Langzeitkomplikationen erleiden.3
Prof. Dr. Andreas Schäffler, Giessen, betont dabei: „Trotz Normokalzämie kann sich unter Standardtherapie, bedingt durch die Verabreichung von hochdosiertem Calcium, eine Hyperkalziurie einstellen.“ Bei diesen Patienten sei es sehr wichtig, regelmäßig auf Nierensteine zu untersuchen und Calcium-Spiegel im Urin regelmäßig zu kontrollieren. Mit Natpar®–rekombinantes humanes PTH [rhPTH(1-84)] – steht diesen Patienten seit letztem Jahr eine ursächlich wirkende Hormonersatztherapie zur Verfügung.

PTH: Mannigfaltige Aufgaben, mannigfaltige Manifestationen bei Mangel

PTH hat pleiotrope Effekte auf den Körper, darunter die Regulation des Calcium-Haushalts.4 Bei einem chronischen Hypoparathyreoidismus reicht die PTH-Wirkung nicht mehr aus, um eine Normokalzämie zu gewährleisten.2 „Ein Mangel an PTH hat, neben einer Hypokalzämie, noch weitaus mehr Folgen“, betonte Prof. Schäffler. Zu den renalen Langzeitkomplikationen bei PTHMangel gehören Kalzifizierungen, Nierensteine und eine Verschlechterung der Nierenfunktion.4

Hyperkalziurie trotz Normokalzämie: Warum Monitoring wichtig ist

Um dem Calcium-Mangel bei Hypoparathyreoidismus entgegenzuwirken, wird bei Standardtherapie orales Calcium verabreicht, häufig auch in Kombination mit aktivem Vitamin D. „Dabei ist es wichtig, die Calcium-Werte im Serum und im Urin regelmäßig zu kontrollieren“, so Prof. Dr. Helmut Geiger, Frankfurt am Main. Denn obwohl unter Standardtherapie viele Patienten eine Normokalzämie erreichen, bestehe durch die regelmäßige Calcium-Gabe die Gefahr einer Hyperkalziurie. „Ein kurzfristiger Therapieerfolg wird in solchen Fällen mit ernsten Langzeitkomplikationen erkauft“, so Prof. Geiger. Dazu gehören Nephrokalzinose und Niereninsuffizienz.2,3

Patienten mit chronischem Hypoparathyreoidismus leiden mehr als doppelt so häufig an einer chronischen Nierenerkrankung, wie gesunde Kontrollpersonen.5 Außerdem steigt allgemein das Risiko für Nierensteine mit erhöhter Calciumausscheidung im Urin.6 Bei einem frühzeitigen Gegensteuern können chronische Nierenschäden abgewendet und eine Dialysepflicht vermieden werden.7

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Retrospektive Analyse: Veränderung der Nierenfunktion, gemessen an der eGFR, bei Patienten mit chronischem Hypoparathyreoidismus unter Behandlung mit Natpar® gegenüber einer historischen Kontrollgruppe. Modifiziert nach Referenz 7.

Patienten mit renalen Langzeitkomplikationen können von rhPTH(1-84) profitieren

Zu den Patienten, die von einer Therapie mit Natpar® profitieren können gehören solche, die trotz Standardtherapie keine stabilen Zielserumspiegel erreichen, oder Langzeitkomplikationen entwickeln.3 So konnte in Studien die orale Calcium- und Vitamin-D-Gabe unter Behandlung mit Natpar® reduziert oder sogar vollständig eingestellt werden.8
Aber auch Patienten, mit Risiko für renale Funktionsstörungen, können von der ursächlichen Behandlung mit rekombinantem Parathormon profitieren, so Prof. Geiger. Eine retrospektive Analyse der eGFR (geschätzte glomeruläre Filtrationsrate)-Veränderung über drei Jahre zeigte, dass sich bei Patienten mit chronischem Hypoparathyreoidismus die eGFR über die Zeit (historische Kontrollgruppe) verschlechterte, wohingegen sich unter Natpar® eine Stabilisierungder eGFR zeigte.7

Wie Nierenpatienten von einer Hormonersatztherapie profitieren können, verdeutlichte Prof. Geiger am Fall eines 79-jährigen Patienten mit Hypoparathyreoidismus (Diagnose in 2007). Der Patient wurde auf Calcium (1000 mg 2x täglich) und Calcitriol (0,25 μg 3x täglich) eingestellt. Die Serum-Calcium-Konzentration sowie die Nierenfunktion verbesserten sich und blieben über 5 Jahre stabil, ehe im Juli 2018 ein Anstieg des Serum-Calcium-Spiegels zu verzeichnen war. Zudem hatte sich der Calcium-Spiegel im Urin deutlich erhöht und die Nierenfunktion drastisch verschlechtert. Der Patient ließ sich unter Standardtherapie nicht mehr ausreichend kontrollieren. Natpar® kann in solchen Fällen eine geeignete Therapieoption darstellen, um renale Langzeitkomplikationen zu vermeiden. „Wir sind als Nephrologen in der Lage, durch die Behandlung mit ursächlich wirksamem PTH, die Nierenfunktion bei solchen Patienten zu stabilisieren“, schloss der Experte Prof. Geiger.

Über Shire

Shire ist das weltweit führende Biotechnologie-Unternehmen in der Versorgung von Patienten mit seltenen und komplexen Erkrankungen. Unser Ziel ist es, bahnbrechende Therapien für diese Erkrankungen in verschiedenen medizinischen Fachgebieten zu entwickeln – dazu zählen Hämatologie, Immunologie, Erbkrankheiten, Neuroscience sowie Innere Medizin und die Augenheilkunde. Unsere Expertise und unser globales Netzwerk ermöglichen es uns, Patienten in mehr als 100 Ländern zu unterstützen.

All unser Handeln orientiert sich an den Bedürfnissen der Patienten mit seltenen und komplexen Erkrankungen. Diese Patienten durchlaufen häufig eine lange und belastende Odyssee bis zur exakten Diagnosestellung und zum Behandlungsbeginn. Deshalb engagieren wir uns für die frühzeitige Diagnostik und die Bereitstellung adäquater medizinischer Therapien. Das Ziel ist dabei von Anfang an eine intensive Unterstützung dieser Patienten und ihrer Bezugspersonen sowie die Verbesserung des jeweiligen Versorgungsstandards. So möchten wir Menschen mit seltenen und komplexen Erkrankungen auf ihrem Weg kompetent begleiten und zur Verbesserung ihrer Lebensqualität beitragen. Weitere Informationen finden Sie unter: www.shire.de.

* Vorsymposium „Hypoparathyreoidismus – Nicht nur eine endokrinologische Herausforderung“ am 27. September 2018 in Berlin, 10. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie.


Quellen

1. Clarke BL et al. J Clin Endocrinol Metab. 2016;101:2284–2299.
2. Bollerslev J et al. Eur J Endocrinol. 2015;173:G1–20.
3. Brandi ML et al. J Clin Endocrinol Metab. 2016;101:2273–2283.
4. Mannstadt M et al. Nat Rev Dis Primers. 2017;3:17055; doi:10.1038/nrdp.2017.55.
5. Mitchell DM et al. J Clin Endocrinol Metab. 2012;97:4507–4514.
6. Lerolle N et al. Am J Med. 2002;113:99–103.
7. POSTER Chen K et al. Endocrine Society Annual Meeting, Chicago, USA 2018, Poster #MON-453/MON-453; www.abstractsonline.com/pp8/#!/4482/presentation/7293.
8. Mannstadt M et al. Lancet Diabet Endocrinol. 2013;1:275–283.

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