INTENSIV-News
Restriction of intravenous fluid in ICU patients with septic shock.
Meyhoff TS, Hjortrup PB, Wetterslev J, Sivapalan P, et multi al for the CLASSIC Trial Group
N Engl J Med 2022; 386:2459-2470
Mit Publikation der “Early goal-directed Therapy in the Treatment of
Severe Sepsis and Septic Shock“ (Rivers E; N Engl J Med 2001; 345:1368)
sowie der ersten Ausgabe der Survival Sepsis Campaign (Dellinger RP;
Intensive Care Med 2004; 30:536) wurde die forcierte Flüssigkeitsgabe
ein fester Bestandteil in der Therapie der Sepsis.
Als Nebeneffekt
dieser Strategie war zu beobachten, dass fallweise sehr große
Volumenmengen verabreicht wurden, die zu massiven positiven
Flüssigkeitsbilanzen führten (bis zu 20 Liter in vier Tagen!), was mit
einer erhöhten Mortalität assoziiert war (Boyd JH; Crit Care Med 2011;
39:259). Folglich beschäftigten sich mehrere randomisierte,
kontrollierte Studien (RCT) in den letzten Jahren mit der Fragestellung
eines restriktiven Volumenmanagements im septischen Schock, darunter
auch die Pilotstudie zum CLASSIC-Trial (Hjortrup PB; Intensive Care Med
2016; 42:1695). Wies diese in der Mortalität nach 90 Tagen keinen
signifikanten Unterschied zwischen der Interventionsgruppe (restriktive
Flüssigkeitsgabe) und der Kontrollgruppe (Standardtherapie) auf, so
zeigte sich doch eine signifikante Reduktion in der Häufigkeit des
Auftretens beziehungsweise der Verschlechterung einer akuten
Nierenschädigung (AKI). Zwei weitere randomiserte, kontrollierte,
monozentrische Studien mit kleinen Patientenzahlen demonstrierten zwar
die Machbarkeit eines restriktiven Flüssigkeitsregimes, aber fanden
keinerlei signifikanten Unterschiede im Outcome (Corl KA; Crit Care Med
2019; 47:951, Macdonald SPJ; Intensive Care Med 2018; 44:2070).
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Tags: intensiv-news intensivmedizin volumenmanagement classic-studie flüssigkeitsmanagement sepsis flüssigkeitsgabe
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