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Verschlechtert eine Intubation den Reanimationserfolg?


Association between tracheal intubation during adult in-hospital cardiac arrest and survival.        

Andersen LW, Granfeldt A, Callaway CW, Bradley SM, Soar J, Nolan JP, Kurth T, Donnino MW, et al.                   JAMA 2017; 317:494-506


Ein Herz-Kreislaufstillstand während einer stationären Behandlung ist mit einer hohen Morbidität, aber vor allem Mortalität assoziiert. Die ischämische Herzkrankheit bleibt interhospital wie außerhalb des Krankenhauses die häufigste Ursache eines Herz-Kreislaufstillstandes. Die Prognose der Patienten ist variabel und hängt von verschiedenen Gegebenheiten wie Alter, beobachteter/nicht beobachteter Herz-Kreislaufstillstand, Art der primären Herzrhythmusstörung (Kammerflimmern, Asystolie, pulslose elektrische Aktivität), reibungslosem Ablauf der Primärversorgung („chain of survival“), Hautfarbe oder sozioökonomischen Faktoren ab. Viele Patienten überleben einen Herz-Kreislaufstillstand innerhalb des Krankenhauses nicht, es werden Sterblichkeiten zwischen 76 und 95% berichtet (Robinson GR Chest 1994; 105:991).

Im Rahmen der Reanimation spielt die Intubation der Patienten mittlerweile eine eher nachgeordnete Rolle und das optimale Atemwegsmanagement ist nach wie vor noch unklar und sicherlich deutlich abhängig von der Erfahrung des Reanimationsteams. Die endotracheale Intubation ist die bewährteste Atemwegssicherung, soll aber nur von einem professionellen Helfer durchgeführt werden, der in dieser Technik gut ausgebildet und in der Anwendung erfahren ist.

Dabei darf die Intubation nicht zur Verzögerung der Defibrillation führen (Soar J ; Notfall Rettungsmed 2015; 18:770). Ein im erweiterten Atemwegsmanagement erfahrener Helfer soll den Patienten ohne Unterbrechung der Thoraxkompressionen laryngoskopieren und intubieren; eine kurze Unterbrechung der Thoraxkompression ist möglicherweise notwendig, um den Tubus in die Trachea einzuführen; diese Pause soll aber fünf Sekunden nicht überschreiten.

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Tags: intensiv-news notfallmedizin intubation trachealtubus reanimation 

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