INTENSIV-News
Factors associated with nonadherence to early goal-directed therapy in the ED.
Mikkelsen ME, Gaieski DF, Goyal M, et al. Chest 2010; 138:551-8
Pulmonary, Allergy, and Critical Care Division, University of Pennsylvania, Philadelphia, PA 19104, USA.
Kaum eine andere Studie hat in den vergangenen Jahren eine ähnliche
fortgesetzte Aufmerksamkeit erlebt wie die von Emanuel Rivers zur frühen
zielorientierten Therapie (Early Goal Directed Therapy, EGDT) der
schweren Sepsis und des septischen Schocks in der Notaufnahme (Rivers E;
NEJM 2001; 345:1368).
Anhand des zentralvenösen Drucks (ZVD), des mittleren arteriellen Drucks
(MAD) und der zentralvenösen Sauerstoffsättigung (ScvO2) wurde die
Volumensubstitution, die Gabe vasoaktiver Substanzen sowie die
Applikation von Erythrozytenkonzentraten bei Patienten mit schwerer
Sepsis oder septischem Schock gesteuert. Diese frühe, innerhalb der
ersten 6 Stunden durchgeführte Therapie führte zu einer signifikanten
Senkung der Sterblichkeit an Tag 28 und 60 im Vergleich zur
Standardtherapie (33,3% versus 49,2% Tag 28 und 44,3% versus 56,9% Tag
60).
In der Folge wurde dieses Protokoll weitestgehend in die amerikanischen
Leitlinien der Surviving Sepsis Campaign übernommen (Dellinger RP; Crit
Care Med 2008; 36:296). Die aktuelle S2-k-Leitlinie der Deutschen
Sepsis-Gesellschaft e.V. und der Deutschen Interdisziplinären
Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) empfiehlt ebenfalls
zur frühen hämodynamischen Stabilisierung ein Bündel verschiedener
hämodynamischer Zielkriterien (IntensivNews 2010, Supplement 1):
Trotz dieser hochrangigen Empfehlungen zur Implementierung der EGDT in der Behandlung septischer Patienten bleibt der Enthusiasmus von Notfall- und Intensivmedizinern für die EGDT fast 10 Jahre nach Publikation der Studie gedämpft (Schmidt GA; Chest 2010; 138:480).
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Tags: intensiv-news sepsis volumen egdt
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