INTENSIV-News
The prevalence of sepsis-induced coagulopathy in patients with sepsis – a secondary analysis of two German multicenter randomized controlled trials.
Schmoch T, Möhnle P, Weigand MA, Briegel J, Bauer M, et al.;
SepNet–Critical Care Trials Group
Ann Intensive Care 2023; 13:3
Mit der Publikation „The prevalence of
sepsis-induced coagulopathy in patients with sepsis – a secondary
analysis of two German multicenter randomized controlled trials” greift
die Critical Care Trials Group des Kompetenznetzwerks Sepsis (SepNet)
ein Thema auf, das in den letzten Jahren etwas in Vergessenheit geraten
ist und unterstreicht, welche Bedeutung die Sepsis-bedingte
Koagulopathie für das Outcome von Patienten mit Sepsis und septischem
Schock hat (Schmoch T; Ann Intensive Care 2023; 13:3).
Pathophysiologischer Hintergrund
Inflammation
und Koagulation sind untrennbar miteinander verknüpft. In der Natur ist
dies sinnvoll, da bei jeder Wunde schnell und gleichzeitig verhindert
werden muss, dass Blut den Körper verlässt und Keime eindringen.
Sinnvollerweise gibt es daher viele Quervernetzungen zwischen dem
angeborenen Immunsystem und dem Gerinnungssystem. So aktivieren
beispielsweise die von aktivierten neutrophilen Granulozyten
ausgeworfenen „Neutrophil Extracellular Traps“ (NETs) über den
Gerinnungsfaktor XII den häufig noch immer als „intrinsisch“
bezeichneten Teil der plasmatischen Gerinnung (Foley JH; Circ Res 2016;
118:1392). Gleichzeitig exprimieren aktivierte Monozyten den sog. Tissue
Factor (Faktor III) und aktivieren hierdurch den „extrinsischen“ Teil
des plasmatischen Gerinnungssystems (Foley JH; Circ Res 2016; 118:1392).
Zudem aktiviert das Komplementsystem Thrombozyten und umgekehrt. Diese
Verknüpfung ist absolut sinnvoll, solange sie lokal begrenzt abläuft.
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Tags: intensiv-news intensivmedizin koagulopathie sepsis infektiologie gerinnungsstörung vte-prophylaxe
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