INTENSIV-News
„Interdisziplinarität, Zentren-Bildung, optimierte Kooperation der
medizinischen Fachabteilungen“ und ähnliche Begriffe sind einige
regelmäßig verwendete Schlüsselformulierungen von Krankenhausmanagern,
wenn die Weiterentwicklung von Krankenhausstrukturen angesprochen
wird. Zumindest für ambulante Strukturen scheint das aus der Welt der
Betriebsorganisation kommende Modell des „One-Stop-Shop“ Vorbild zu
sein. Damit wäre, abseits der Medizin, das Prinzip der Verkürzung von
Kommunikationsabläufen und raschen, koordinierten Erledigung von
einzelnen Ablaufschritten zur Erreichung eines Ziels für einen Kunden
verbunden.
Nun ist ein Patient entgegen der Ansicht vieler
Medizinökonomen kein Kunde, aber die Frage, wo benötigt ein Krankenhaus
sehr spezialisierte Fachbereiche und wo sind Fächerübergreifende
Strukturen sinnvoll, ist tatsächlich relevant und betrifft die
innerklinische Notfallmedizin und Intensivmedizin in oft noch nicht
ausreichend erkannter Weise. Klinische Einrichtungen wie „Kopfklinik“,
„Viszeralzentrum“ oder „Herzzentrum“ haben in Krankenhauskonzeptionen
bereits einen erheblichen Stellenwert erlangt, während die beiden
Schlüsselbereiche jedes Krankenhauses, die Notfall- und Intensivmedizin
vielfach als Vorfeldstruktur (Notfallmedizin) oder Addendum zu
bestehenden Strukturen (Intensivmedizin) gesehen werden.
Wie sehr
dies ein grundlegendes Missverständnis darstellt, wird sehr rasch klar,
wenn wir uns der Frage nach der Bedeutung und dem Subjekt dieser beiden
Fachrichtungen zuwenden. Wie nachstehend gezeigt wird, nimmt die
Bedeutung der innerklinischen Notfallmedizin und Intensivmedizin mit
einer raschen Dynamik zu. Das gemeinsame Subjekt beider Fachrichtungen
ist der kritisch kranke Patient. Sprache schafft bekanntlich Bewusstsein
und der angloamerikanische Begriff „critically ill“ beschreibt den
Status der betroffenen Patienten zwar allgemeiner, aber auch
zutreffender als die an Organisationsstrukturen gebundene
Charakterisierung anhand des Begriffs „Intensivpatient“. Die Erkennung
und Behandlung des potentiell gefährdeten oder bereits kritisch kranken
Patienten ist das wesentliche und gemeinsame Ziel der Notfallmedizin und
Intensivmedizin.
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