INTENSIV-News
Intraaortic balloon support for myocardial infarction with cardiogenic shock.
Thiele
H, Zeymer U, Neumann FJ, et
al. N Engl J Med 2012;
367:1287-96
University of Leipzig-Heart Center, Department of Internal Medicine/Cardiology, Leipzig, Germany.
Die internationalen Fachgesellschaften unterstützten bisher den Einsatz
der intraaortalen Ballonpumpe (IABP) beim infarktbedingten kardiogenen
Schock (ikS) nachdrücklich (Klasse IB-Empfehlung der ACC/AHA, Klasse IC
der ESC), obwohl bisher keine robusten Daten vorliegen, die diesen hohen
Evidenzgrad jenseits einer Expertenempfehlung gerechtfertigt hätten
(Antman EM; Circulation 2004;110:e82; Van de Werf F; Eur Heart J 2008;
29:2909).
Eine deutsche Studiengruppe um H. Thiele stellte nun
auf dem europäischen Kardiologenkongress in München die Ergebnisse der
IABP-SHOCK-II-Studie vor, die numehr hochrangig publiziert wurde (Thiele
H; N Engl J Med 2012; 367; 1287). Diese prospektiv randomisierte
Multizenterstudie vergleicht den Einsatz der IABP beim ikS mit einer
optimalen medikamentösen Therapie. Eine geplante Revaskularisierung
durch perkutane Koronarintervention (PCI) oder durch Bypassoperation
(CABG) war Voraussetzung für einen Studieneinschluss. Als primärer
Endpunkt wurde eine Reduktion der 30-Tages-Sterblichkeit durch die IABP
um 12% formuliert. Die optimierte Begleittherapie für alle Patienten
orientierte sich an den Vorgaben der deutsch-österreichischen Leitlinie
zum ikS (Werdan K; Intensivmed 2011; 48:291).
Zwischen 2009 und
2012 wurden 600 Patienten aus 37 Zentren in diese Studie eingeschlossen
(IABP-Gruppe n = 301, Kontrollgruppe n = 299). Nach 30 Tagen zeigte sich
kein relevanter Unterschied der Sterblichkeit in beiden Gruppen
(IABP-Gruppe 39,7%, Kontrollgruppe 41,3%, Abbildung). Die
Sicherheitsanalyse ergab für beide Gruppen vergleichbare Ereignisraten
für Insult, Blutung, Sepsis oder periphere Ischämien.
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Tags: intensiv-news kardiologie ballonpumpe infarkt intraaortal
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