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Intensivmedizin 4.0: Wendepunkt in der Übertherapie?


Variations in end-of-life care practices in older critically ill patients with COVID-19 in Europe.      

Wernly B, Rezar R, Flaatten H, Beil M, Fjølner J, Bruno RR, Artigas A, Pinto BB, et al. J Intern Med 2022 [online ahead of print)

 

Während die Anfänge der modernen Intensivmedizin auf die Arbeit von Ibsen in der dänischen Polio-Epidemie 1952 zurückgehen, markieren unter anderem das Zeitalter der Protokoll-basierten, ziel­orientierten Intensivtherapie nach der Arbeit von Rivers et al. 2001 und nicht zuletzt der Beginn der COVID-Pandemie 2019 sicherlich Wendepunkte in unserem täglichen Handeln.

Nach zwei Jahren Pandemie mit einem nie dagewesenen Aufkommen an ARDS-Patient:innen, oft extrem protrahierten Intensivaufenthalten und trotz aller Bemühungen sehr hohen Morbidität und Mortalität stellt sich mehr denn je die Frage, wann „futility“ vorliegt und eine etwaige Übertherapie beginnt.

Auch wenn die Pandemie die kritische Auseinandersetzung mit Themen wie „Triage“, „Indikationsstellung“ und „Therapieziele“ beflügelt hat, ist es im Einzelfall meist schwierig, über einen Therapieverzicht/eine Therapiebegrenzung („withhold“) oder ein Zurückziehen („withdraw“) von (Therapie-)Maßnahmen zu entscheiden (Wilkinson DJC; Curr Opin Anaesthesiol 2011; 24:160).

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