INTENSIV-News
A randomized trial of a family-support intervention in Intensive Care Units.
White DB, Angus DC, Shields AM, Buddadhumaruk P, Pidro C, Paner C, Chaitin E, Chang CH, et al. N Engl J Med 2018; 378:2365
Effect of a condolence letter on grief symptoms among relatives of patients who died in the ICU: A randomized clinical trial.
Kentish-Barnes N, Chevret S, Champigneulle B, Thirion M, Souppart V, Gilbert M, Lesieur O, et al. Intensive Care Med 2017; 43:473
Die Konfrontation mit der kritischen Erkrankung und der eigenen Rolle
als Patientenstellvertreter kann für Angehörige ein einschneidendes
Erlebnis mit langfristigen psychischen Belastungsfolgen darstellen
(Niecke A; Med Klin Intensivmed und Notfmed 2017; 112:612).
Psychische Belastung bei Patientenangehörigen auf der ITS
Akute Belastungssymptome:
Viele
Angehörige auf der ITS zeigen Anzeichen einer akuten psychischen Krise.
Dies ist eine bedrohliche Situation, welche das Individuum nicht mit
gewohnten Strategien bewältigen kann, wodurch eine akute Stressreaktion
auftritt. Die Stressreaktion kann sowohl in einer großen Unruhe und
gedanklichen Zerfahrenheit, aber auch in einem „Erstarren“ und starker
Passivität deutlich werden. Angehörige zeigen auf der ITS im Mittel
Symptome einer akuten Belastungsreaktion in ähnlichem Ausmaß wie
Patienten, die nach psychischer Traumatisierung in stationärer
psychiatrischer Behandlung sind (Auerbach SM; Am J Crit Care 2005;
14:202).
Die akuten psychischen Symptome sind zunächst eine
normale Reaktion auf ein unnormales Ereignis. Die Krisensituation auf
ITS kann jedoch im Zusammenspiel mit Risikofaktoren und den
Bewältigungsmöglichkeiten des Individuums zur Entwicklung langfristiger
psychischer Störungen beitragen (Abbildung).
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