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Bewusstsein bei Herzstillstand?


AWARE-AWAreness during REsuscitation: A prospective study.

Parnia S, Spearpoint K, de Vos G, Fenwick P, Goldberg D, Yang J, Zhu J, Baker K, et al.                            Resuscitation 2014; 85:1799-805


Sobald das Herz aufhört zu schlagen, kommt die Versorgung des Gehirns mit Blut und Sauerstoff zum Erliegen und das Bewusstsein geht verloren (De Vries JW; Anesth Analg 1998; 87:16; Robinson LR; Crit Care Med 2003; 31:960). Das Herz muss nicht einmal stillstehen; es genügt ein kritisches Absacken des Blutdrucks und uns wird „schwarz vor Augen“. Seltsame Eindrücke wurden sowohl von Patienten nach Herzstillstand (Parnia S; Resuscitation 2001; 48:149; Van Lommel P; Lancet 2001; 358:2039; Greyson B; Gen Hosp Psychiatry 2003; 25:269) als auch nach weniger lebensbedrohlichen Synkopen berichtet (Lempert T; Lancet 1994; 344:829; Wieling W; Brain 2009; 132:2630).

Zu diesen können einerseits traumähnliche Erinnerungen an die Reanima­tionszeit gehören, welche visuelle und akustische Eindrücke verbinden und möglicherweise retrospektive Projektionen von nach der Reanimation gemachten Wahrnehmungen darstellen. Andererseits werden manchmal auch außerkörperliche Wahrnehmungen berichtet, welche mit einer Änderung der Wahrnehmungsperspektive („oben über dem Körper schwebend“) einhergehen. Was hat es damit auf sich?

Einer, der seit vielen Jahren fest entschlossen ist, das herauszufinden, ist Sam Parnia, ein britisch-amerikanischer Kardiologe. Im Jahr 2008 begann er die klinische Multicenterstudie AWARE, an der sich zahlreiche Spitäler in England und in den USA und auch die Medizinische Universität Wien beteiligten. Ende 2014 wurden nunmehr die ersten Ergebnisse publiziert (Parnia S; Resuscitation 2014; 85:1799).

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Tags: intensiv-news kardiologie herzstillstand bewusstsein 

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