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Sepsis, eine unterschätzte und wachsende medizinische Herausforderung

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Sepsis ist weltweit eine der häufigsten tödlichen Erkrankungen. Sie ist eine der wenigen Krankheiten, die mit gleicher Heftigkeit sowohl Entwicklungsländer als auch Industriestaaten betreffen. Weltweit sind jedes Jahr schätzungsweise 20 bis 30 Millionen Patienten betroffen. Jede Stunde sterben ca. 1.000 Menschen auf der ganzen Welt an Sepsis. Trotz des Verlustes von jährlich mehr als 8 Millionen Menschenleben gehört Sepsis zu den eher unbekannten Krankheiten. In den Entwicklungsländern ist Sepsis für 60-80% aller Todesfälle im Kindesalter verantwortlich, mehr als 6 Millionen Neugeborene und Kinder sind jedes Jahr betroffen. Mehr als 100.000 Frauen erkranken jedes Jahr im Wochenbett an einer Sepsis, in manchen Ländern ist dies inzwischen eine größere Gefahr im Kontext von Schwangerschaft und Geburt als Blutungen oder thromboembolische Ereignisse (Garrod D; Brit J Obstetr Gynaecol 2011; 118 [suppl 1]:e1).

In den entwickelten Industriestaaten nimmt die Sepsishäufigkeit pro Jahr um alarmierende 8-13% zu (Hall MJ, National Center for Health Statistics 2011; 62). Die Gründe hierfür sind vielfältig und umfassen die Alterung der Bevölkerung, eine Zunahme von Hochrisiko-Interventionen in allen Altersgruppen sowie die Entwicklung von multi-resistenten und hochpathogenen Erregervarianten. In den Entwicklungsländern tragen Unterernährung, Armut, sowie fehlender Zugang zu Impfungen und zeitnaher Behandlung zur Sterblichkeit bei. Ein bedeutender Anteil der Sepsisfälle könnte durch die breite Anwendung allgemeiner Hygieneregeln und Händehygiene, Einhaltung von Mindeststandards in der Geburtshilfe, Verbesserungen der Sanitäreinrichtungen, bessere Ernährung (insbesondere bei Kindern unter 5 Jahren), Versorgung mit sauberem Wasser (Kissoon N; Pediatr Crit Care Med 2011; 12:494) und Impfprogramme für Risikopopulationen (Mangia CM; PLoS One 2011; 6:e14817; Public Health Agency of Canada 2006. CCDR 32S3:1-44 accessible on www.phac-aspcgcca/pphb-dgspsp/publicat/ccdr-rmtc) verhindert werden.

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