INTENSIV-News
Effects of patient-directed music intervention on anxiety and sedative exposure in critically ill patients receiving mechanical ventilatory support: A randomized clinical trial.
Chlan LL, Weinert CR, Heiderscheit A, et al. JAMA 2013; 309:2335-44
College of Nursing, Ohio State University, 398 Newton Hall, 1585 Neil Ave, Columbus, OH 43210, USA.
The effect of earplugs during the night on the onset of delirium
and sleep perception: A randomized controlled trial in intensive care
patients.
Van Rompaey B, Elseviers MM, Van Drom W, et al. Crit Care 2012; 16:R73
University of Antwerp, Faculty of Medicine and Health Sciences, Universiteitsplein 1, 2610 Wilrijk, Belgium.
„Musik kommt aus der Stille und kehrt in die Stille zurück.“ (Sergiu Celibidache)
Dieses
Zitat sei zwei rezenten richtungsweisenden Publikationen gewidmet,
welche sich der Reduktion von Stress, „Anxiety“ und posttraumatischen
Belastungsstörungen mittels Musik und lärmreduzierender Kopfhörer (Chlan
LL; JAMA 2013; 309:2335) und der Minimierung von fataler Lärmexposition
mittels „ear-plugs“ (van Rompey B; Crit Care 2012; 16:R73) des Intensivpatienten widmen.
Obwohl
noch immer eine „junge“ Disziplin, sucht gerade die Intensivmedizin in
beeindruckend konsequentem Ausmaß selbstkritische und selbstevaluierende
Perspektiven, um trotz rezenter technischer Fortschritte und
spektakulärer Innovationssprünge ihre therapeutischen Grenzen sowohl
mittels modernster „hard skills“ (u. a. neuer Beatmungsstrategien,
neuer verbesserter Generationen Extrakorporaler Herz- &
Lungen-Ersatzverfahren) als auch mittels zunehmend an Bedeutung
gewinnender „soft skills“ zu hinterfragen.
Spätestens seit den
bahnbrechenden Beschreibungen der molekularen Grundlagen des Vagotonus
durch KJ Tracey („The Inflammatory Reflex“, Nature 2002; 420:853) ist
evident, dass zur Durchbrechung deletärer molekularer
Krankheitskaskaden und als Voraussetzung für körpereigene
Reparaturmechanismen ein funktionierender wiederhergestellter Vagotonus
unabdingbar ist. Stichworte wie „cholinergic reflex, anti-inflammatory
reflex, neurohumorale pathways“ etc. sind mittlerweile für das
Verständnis molekularer Abläufe unabdingbar geworden.
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