Mukosales Barrettkarzinom:

Barrettmukosa und die Entstehung von Adenokarzinomen, ausgehend von intes­tinaler Metaplasie, wurde in den letzten Jahren zu einem Thema zunehmender Bedeutung.

Auch wenn der Hype um die Erkrankung und ihrer Therapieoptionen manchmal überzogen erscheint, so kam es doch in den letzten Jahren zu einem deutlichen Anstieg des Auftretens des Barrettkarzinoms. Ausgehend von niedrigem Niveau stiegen die Erkrankungen um das 6-fache; in absoluten Zahlen gab es in den Vereinigten Staaten einen Anstieg von 4 auf 23 Fälle pro 1 Million Einwohner.

Bis vor ca. 10 Jahren war die Rolle der Endoskopie in den meisten Zentren auf eine rein diagnostische beschränkt; endoskopische Resektionen wurden vor allem von chirurgischer Seite aufgrund mangelnder Radikalität im Sinne chirurgisch-onkologischer Kriterien abgelehnt. Es zeigte sich allerdings, dass bei sorgfältiger Selektion der Patienten die endoskopische Mukosaresektion (EMR) nicht nur sicher, sondern auch mit guten Langzeitergebnissen durchgeführt werden kann: Dazu gehört vor allem die Beschränkung des Tumorwachstums auf die Mukosa, weil bei diesen Patienten das Risiko einer Lymphknotenmetastasierung vernachlässigbar ist. Da diese Information vor einer Intervention nicht vorliegt (die Endosonographie ist keine verlässliche Methode, um eine Infiltration der Submukosa nachzuweisen), dient die EMR unter Umständen auch dem Staging, um eine präzise Aussage über die Infiltrationstiefe zu er­halten.