In dieser französischen Studie wurde gezeigt, dass eine Volumentherapie mit HÄS (6%, 200-0.6-0.66) bei Patienten mit Sepsis bzw. septischem Schock und leicht erhöhtem Ausgangskreatinin gegenüber der Gabe von Gelatin zu einer Zunahme der Häufigkeit renaler Funktionsstörungen, eines ANV (definiert als Verdopplung des Serum-Kreatinin oder Notwendigkeit einer Nierenersatztherapie), dem Ansteigen des Serum Kreatinin oder einer Oligurie führt.
Die Therapie des Schocks unterschiedlicher Genese hat in den letzten 40 Jahren einen großen Wandel durch gemacht. Trotz einer beachtlichen Zunahme unseres Wissens über die pathophysiologischen Grundlagen konnte allerdings bis auf die Volumentherapie keine andere therapeutische Maßnahme - die wir alle allerdings sehr häufig auf der Intensivstation anwenden – durch entsprechende Studien tatsächlich belegt werden.
Die Hypothese dieser neuen Studie (VASOPRESSIN IN SEPTIC SHOCK TRIAL; VASST) war, dass eine zusätzliche Infusion des Hypophysenhinterlappenhormones Arginin-Vasopressin (AVP) zur standardmäßigen Katecholamintherapie bei Patienten im septischen Schock die 28-Tage Mortalität von 60 auf 50% reduziert.
Anfang dieses Jahres wurden die Ergebnisse der CORTICUS-Studie zum Einsatz von Hydrocortison bei Patienten mit septischem Schock veröffentlicht (siehe Abstract). Die Studie gilt als negativ, da das primäre Studienziel, nämlich die Reduktion der 28-Tage-Sterblichkeit bei Patienten mit septischem Schock und einer gleichzeitig bestehenden relativen Nebennierenrindeninsuffizienz, nicht erreicht wurde.
Unser auf Blutdruckstabilisierung und Perfusionssteigerung ausgerichtetes hämodynamisches Behandlungskonzept des septischen Schocks stützt sich im Wesentlichen auf Katecholamine, trotz deren bekannter Nebenwirkungen - gastrointestinale Hypoperfusion und metabolische Störungen, Proinflammation und Kardiotoxizität -, weil wir keine besseren Alternativen haben!
Die internationalen "Sepsis Campaign Guidelines" [Dellinger: Crit Care Med 2004; 32:858] repräsentieren einen Meilenstein in der evidenzbasierten Behandlung der schweren Sepsis und des septischen Schocks: Sie zeigen auf, welche Behandlung wirksam ist und welche unwirksam.
Die 16-jährige Patientin hatte vor ca. 2 Jahren auf Einnahme von Acetylsalicylsäure ein generalisiertes Exanthem mit hellroten Flecken entwickelt, welches nach Absetzen des Medikaments innerhalb von 24 Stunden wieder verschwand. Sonst bestanden keine ernstlichen Vorerkrankungen.
Der septische Schock als schwere Verlaufsform des "systemic inflammatory response syndrome" (SIRS) ist gekennzeichnet von einer exzessiven Erhöhung von proinflammatorischen Zytokinen wie Tumor Nekrose Faktor (TNF)a, Interleukin (IL) -1b und IL-8 sowie anti-inflammatorischen Zytokinen wie IL-6 und IL-10.
Die Deutsche Sepsisgesellschaft empfiehlt, in Anlehnung an die Empfehlungen des International Sepsis Forum und der Surviving Sepsis Campaign, in der S2-Leitlinie zur Diagnose und Therapie der Sepsis die Applikation von niedrig dosiertem Hydrocortison (ndHC) in einer Dosierung von 200-300 mg/Tag als adjunktive Therapie bei Patienten mit septischem Schock (Reinhart K et al., Internist 2006, 55:43).
Das akute Nierenversagen (ANV) ist durch einen akuten und signifikanten Abfall der glomerulären Filtrationsrate charakterisiert. Bei kritisch kranken Patienten ist es eine häufige und gefürchtete Komplikation, welche zu einer erhöhten Sterblichkeit der Patienten führt (Schrier RW; N Engl J Med 2004; 351:159).
Die Ernährungstherapie septischer Patienten ist ein wesentlicher Bestandteil der supportiven intensivmedizinischen Behandlung. Im Sinne eines septisch bedingten Organversagens weisen diese Patienten häufig eine Störung der Darmfunktion mit erhöhter Permeabilität und geminderter Motilität auf.
Die Vorstellung, dass Sepsis, schwere Sepsis und septischer Schock einzelne Stadien eines kontinuierlichen Krankheitsprozesses darstellen, beherrscht seit Einführung der Sepsis-Definitionen im Jahre 1991 die Lehrbücher und ist weit verbreitet (Bone RC; CHEST 1992; 101:1644).
Eine 44-jährige drogenabhängige Frau wurde wegen respiratorischer Insuffizienz und septischem Schock an die Notfallaufnahme gebracht. Die Patientin wurde intubiert, im Lungenröntgen fanden sich ausgeprägte Infiltrate beidseits, sie war hypotensiv mit 75/35 mmHg.

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