Lange Jahre war es bei der Coloskopie (Un-)Sitte, kleine Polypen ungeachtet der Histologie und Lokalisation mit der Zange abzutragen (so genannte „Zangenpolypektomie“). Die Zange fiel aufgrund der relativ hohen Rate an inkompletten Resektionen und damit Rezidiven in Ungnade.
Die Cold Snare Polypektomie bzw. Mukosaresektion sind derzeit die Methoden der Wahl für die flachen, serratierten Polypen kleiner als 10 mm (Polypektomie) bzw. größer als 10 mm (Mukosaresektion).
Das Colonkarzinom ist in Österreich einer der drei häufigsten malignen Tumore, sodass die Vorsorgecoloskopie eine mittlerweile gut etablierte Methode zur Detektion und Resektion von benignen Polypen und damit den Vorstufen zum Karzinom darstellt.
Im Rahmen einer Vorsorgekoloskopie wurde bei einer 57-jährigen Patientin ein flach erhabener, ca. 11 mm messender Polyp (IIA nach Paris-Klassifikation) an der linken Flexur detektiert
Auf den ersten Blick liest sich der Titel dieser Studie der Wuhan (ja, dort!) University wie eine jener zahlreichen Lobeshymnen auf ein neues Machine Learning/Deep Learning/Artificial Intelligence (AI) System, um noch mehr kleine, meist irrelevante Polypen zu entdecken.
Koloskopie ist als Vorsorge-Werkzeug gut, aber nicht perfekt. Wir übersehen Polypen und Adenome, das führt zum Auftreten von Intervallkarzinomen in jedem Vorsorgeprogramm.
Man weiß heute, dass jene Polypen, die früher als „hyperplastische Polypen“ klassifiziert wurden, eine sehr heterogene Gruppe darstellen.
Die Adenomdetektionsrate wurde in den letzten Jahren immer mehr zum zentralen Qualitätsindikator für die Vorsorgecoloskopie.
Das Auftreten von Karzinomen nach Coloskopien wird zum Großteil (70-80%) auf übersehene Läsionen bei der ersten Coloskopie zurückgeführt.
Seit einigen Jahren ist bekannt, dass jene Polypen, die früher als hyperplastische Polypen klassifiziert wurden, eine sehr heterogene Gruppe darstellen
Obwohl die endoskopische Polypektomie schon ca. 50 Jahre geübt wird und auch die endoskopische Mukosaresektion schon zwei Dekaden Anwendung findet, sind dennoch verlässliche prospektive Daten zum Lokalrezidiv-Risiko dünn gesät.
Die Koloskopie ist gegenwärtig der Goldstandard in der Vorsorge des Colonkarzinoms. Durch die Entdeckung und Entfernung von gutartigen Vorstufen, den Adenomen, wird das Risiko, ein Karzinom zu entwickeln, signifikant verringert.
Die Coloskopie ist die bevorzugte Methode, um colorektale Polypen zu entdecken und zu entfernen, aber sie übersieht auch 1,7% bis 27% der Polypen, abhängig von ihrer Größe. Narrow Band Imaging (NBI) erlaubt eine detaillierte Darstellung der mukosalen Feinarchitektur und des Kapillarmusters.
Die heute gültigen Screeningintervalle für die Vorsorgecoloskopie und die Nachsorge nach Polypektomie gehen von einer perfekten Darmvorbereitung aus.
Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.
Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.