Bei etwa 11% der erwachsenen amerikanischen Bevölkerung besteht eine chronische Nierenerkrankung, definiert als vermehrte Eiweißausscheidung mit dem Urin und/oder als Reduktion der glomerulären Filtrationsrate (GFR). Entsprechende repräsentative Zahlen fehlen für den deutschsprachigen Raum.
Weltweit starben im Jahr 2010 Schätzungen zufolge 2,2 bis 7,1 Millionen Menschen, da sie keinen Zugang zu leistbaren Nierenersatztherapien (NET) hatten. Viele dieser Todesfälle ereigneten sich in einkommensschwachen Ländern mit limitierten Ressourcen für konventionelle NET.
SGLT2-Inhibitoren und GLP1-Agonisten bei Typ 2 DiabetikerInnen mit CVD, CKD und Herzinsuffizienz empfohlen - Im September 2018 wurde der Consensus Report zum Management der Hyperglykämie bei Typ 2 Diabetes der American Diabetes Association (ADA) und der European Association for the Study of Diabetes (EASD) veröffentlicht.
Chronisch nierenkranke Menschen gehören zur kardiovaskulären Hochrisikogruppe, die von einer hohen Morbidität und Mortalität betroffen sind (Gansevoort RT; Lancet 2013; 382:339). Störungen im Kalzium-Phosphat-Haushalt (CKD-MBD) tragen zu diesem erhöhten kardiovaskulären Risiko bei.
Das akute Nierenversagen ist eine im klinischen Alltag insbesondere auf Intensivstationen häufig vorkommende Komplikation, die nicht nur kurzfristig mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko (Oppert M; Nephrol Dial Transplant 2008; 23:904), sondern auch langfristig mit einem erhöhten Risiko für eine chronische Niereninsuffizienz und einem begleitenden, deutlich erhöhten, kardiovaskulären Risiko (Leung KC; Nat Rev Nephrol 2013; 9:77, Lim CC; Cardiorenal Med 2015; 5:157) einhergeht.
In den letzten zwei Jahrzehnten wurden viele Ressourcen in die Entdeckung und Validierung von diagnostischen, prognostischen und Therapie-prädiktiven Biomarkern in allen Bereichen der Medizin investiert, meist allerdings mit überschaubarem Erfolg.
Menschen und Großaffen zählen zu den einzigen Säugetieren, bei denen die als Endprodukt des Purinstoffwechsels anfallende Harnsäure durch eine genetisch bedingte Inaktivierung der Uricase vor ca. 8-20 Mio. Jahren nicht in das wasserlösliche Allantoin umgewandelt werden kann.
Tamm-Horsfall Protein (THP) ist ein für Kliniker und Grundlagenforscher gleichermaßen faszinierendes renales Mukoprotein. Es ist im Urin nachweisbar und stellt mit seiner Ausscheidungsmenge von 50 bis 150 mg/d den Spitzenreiter der Harnproteine. Bekannt wurde es als „Cilindrina“ mit seiner Erstbeschreibung durch Rovida (1873), der es als Substanz der Tubuluszylinder zutreffend beschrieb. Später wurde es von seinen Namensgebern, I. Tamm und F. Horsfall, biochemisch als salzpräzipitiertes Glykoprotein von etwa 100 kDa (616 Aminosäuren) beschrieben.
Ein Fünftel der Patienten, bei denen in Deutschland eine Dialyse eingeleitet wird, ist älter als 80 Jahre (Röhrig G; Z Gerontol Geriatr 2018; 51:60). Was beeinflusst und was hilft uns Nephrologen in der Beratung und Entscheidung, bei welchen Patienten die Dialyseeinleitung sinnvoll ist oder ob eher ein konservatives Vorgehen gewählt werden sollte?
Sepsis ist die häufigste Ursache für eine akute Nierenschädigung (Acute Kidney Injury – AKI) bei kritisch kranken Patienten (Hoste EA; Intensive Care Med 2015; 41:1411). Andererseits tritt eine akute Nierenschädigung bei fast 70% der Intensivpatienten mit einer Sepsis auf.
In den letzten Jahren ist die Individualisierung der Betreuung von Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz und insbesondere am Übergang in ein chronisches Nierenersatztherapie-Programm ins Zentrum des Interesses gerückt. Dabei hat das Thema der Dialysedosierung zu Beginn einer chronischen Nierenersatztherapie, die sogenannte Transitionsphase, hohe Aufmerksamkeit erlangt (Kalantar-Zadeh K; Nephrol Dial Transpl 2017; 32 [Suppl 2] ii91; Obi Y; Nephrol Dial Transpl 2017; 32 [Suppl 2] ii99).
Hippokrates wird der Lehrsatz zugeschrieben, es sei wichtiger zu wissen, wer eine Krankheit habe, als den Namen der Krankheit benennen zu können.
Unsere Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Aufklärung der prinzipiellen Mechanismen, wie epitheliale Zellen transportieren und wie dieser Transport genau reguliert wird. Bekanntlich sind z. B. das antidiuretische Hormon, Parathormon oder Aldosteron Schlüsselhormone für die Regulation von Transportprozessen mit Angriffspunkten an bestimmten Abschnitten des Nierentubulus.
Im Bereich des juxtaglomerulären Apparats (JGA) nimmt die aus dem Nierenmark aufsteigende Pars recta des distalen Tubulus unmittelbaren Kontakt zu ihrem Ursprungsglomerulus auf. Hier finden sich in der Kontaktregion zwischen Tubulus und dem anliegenden extraglomerulären Mesangium spezialisierte Tubuluszellen, die sogenannten Macula-densa-Zellen.
Gemeinsam mit unseren Mitarbeitern begrüßen wir Sie ganz herzlich zur gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Klinische Nephrologie und der Gesellschaft für Nephrologie, die vom 27.- 30. September 2008 in Tübingen statt findet.
In den letzten Jahren wurden, basierend auf neuen Erkenntnissen des Zystenwachstums bei autosomal dominant vererbter polyzystischer Nierenerkrankung (ADPKD), innovative Therapieansätze zur Progressionsverzögerung evaluiert.
Der Einfluss von Cyclosporin A (CyA) bei Kindern mit Steroid-abhängigem nephrotischem Syndrom (SANS) auf Basis einer Minimal-Change-Glomerulonephritis (MC-GN) ist umstritten.
Intestinal werden täglich etwa 1-2 mg Eisen absorbiert, kalkuliert auf der Basis einer täglichen oralen Eisenzufuhr von 12-18 mg mit der Nahrung. Die intestinale Eisenabsorption ist abhängig von der Füllung oder Depletion der Eisenspeicher im menschlichen Organismus und dem Ausmaß der Stimulation der Erythropoiese
Patienten mit Nierenerversagen unter chronischer Hämodialysetherapie haben eine hochgradig eingeschränkte Lebenserwartung, die niedriger ist als jene von Patienten mit einigen Malignomen (z. B. des Colon-Karzinoms), haben eine massiv akzelerierte Atherosklerose mit multiplen kardiovaskulären Komplikationen, haben eine gestörte Immunitätslage mit gesteigerter Rate an Infektionen und Malignomen
Kardiovaskuläre Komplikationen sind für mehr als 50% der Todesfälle bei Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen verantwortlich. Ursächlich verantwortlich für die akzelerierte Atherosklerose bei chronischer Niereninsuffizienz sind traditionelle und sogenannte nicht-traditionelle Risikofaktoren.
Das akute Nierenversagen (ANV) wurde viele Jahrzehnte als ein ”kleines” chronisches Nierenversagen (CNV) betrachtet und auch in Analogie zu diesem behandelt. Das bedeutet, dass eine Nierenersatztherapie (RRT) erst dann eingeleitet wurde, wenn die „Retentionsparameter“ die für das CNV definierten Konzentrationen überschritten hatten oder urämische Symptome aufgetreten sind.
Eisen ist ein essentieller Nahrungsbestandteil lebender Zellen. Eisenmangel führt zu Wachstumsstillstand und Anämie. Umgekehrt bewirkt eine Eisenüberladung die Bildung von toxischen Radikalen und die progrediente Organzerstörung.
Die Versorgung der Patienten mit Dialysezugängen, insbesondere mit nativen Fisteln, ist nicht in allen Bereichen unseres Landes befriedigend geregelt. Dieses zeigt sich u. a. in der auch in Deutschland zunehmenden Verwendung zentral venöser Katheter als Dialysezugang.
Auch wenn die chirurgischen Techniken schon länger entwickelt worden waren, wurden die Erfolge der modernen Transplantationsmedizin beim Menschen erst mit der Entwicklung potenter aber gleichzeitig langzeitverträglicher Immunsuppressiva möglich.
Die Zellen des Nierenmarkes sind extremen Umgebungsbedingungen ausgesetzt: In Antidiurese werden durch das Gegenstromsystem des Nierenmarkes hohe interstitielle NaCl- und Harnstoffkonzentrationen als Voraussetzung für die Bildung eines konzentrierten Urins erzeugt
Obwohl die vielen Transplantationszentren weltweit üblicherweise ein heterogenes, wenig standardisiertes Management von nierentransplantierten Patienten haben, ist das initiale Immunsuppressionsregime von de novo Patienten relativ einheitlich.
In Ruhe verbraucht ein durchschnittlich trainierter Erwachsener circa 300 mL Sauerstoff (O2) pro Minute, bei körperlicher Belastung kann sich dieser Betrag verzehnfachen. Um den O2-Bedarf des Organismus hinreichend sicherzustellen, muss zuerst einmal ein entsprechendes O2-Volumen zu den Geweben transportiert werden.
Renin als der Motor des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) wurde vor genau 100 Jahren erstmals von Tigersted und Bergman beschrieben. Das „klassische“ RAAS umfasst die proteolytische Abspaltung von Angiotensin I aus Angiotensinogen durch Renin, und die folgende proteolytische Verkürzung von Angiotensin I zu Angiotensin II durch das Angiotensin-I-Conversionsenzym (ACE).
Die Plasmapherese ist eine im Jahre 1913 von Vadim A. Yurevich erstmals in St. Petersburg etablierte Therapiemethode (Sokolov AA; Ther Apher Dial 2014; 18:117), die zeitgemäß war, als die Humoralpathologie in der von Carl von Rokitansky begründeten Krasenlehre ihren Höhepunkt erreichte (Castagnoli L; Pathologica 2001; 93:654).
Sowohl etablierte als auch neuere Tumormedikamente wie Tyrosinkinaseinhibitoren oder Checkpoint-Inhibitoren können spezifische renale Nebenwirkungen aufweisen bzw. eine akute Nierenfunktionsverschlechterung bewirken (Rosner MH; N Engl J Med 2017; 376:1770).
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